Markthäuser: Maler fühlen sich außen vor
Hiesige Handwerker hätten gerne den Auftrag übernommen — sie hätten aber nichts von einem Auftrag gewusst, sagt der Leiter der Innung.
Die Aussage des Markthäuser-Investors Gunnar Marx, Ratinger Malerbetriebe hätten sich nicht für Aufträge interessiert, schlägt weiter hohe Wellen. Wie berichtet, staunte Marx darüber, dass sich angeblich niemand an Ausschreibungen für die Fassaden beteiligt habe. Dabei seien die Markthäuser mitten in der City doch für jeden Betrieb ein Renommier-Objekt.
So sieht das auch Michael Reinecke, Malermeister aus Ratingen und seit neun Jahren Leiter der örtlichen Fachschaft der Maler- und Lackiererinnung. „Wir sind alle auf der Suche nach Aufträgen, danach hätte sich jeder von die Finger geleckt“, sagte Reinecke. Doch ihm und seinen Kollegen sei von der Auftragsvergabe gar nichts bekannt gewesen: Selbst wenn nicht jeder der etwa 15 Mitgliedsbetriebe informiert worden wäre: „Das hätte sich herumgesprochen.“ Ums so mehr habe er sich geärgert, sagte Reinecke. Dabei sei nun ein völlig falscher Eindruck entstanden. Immerhin müsse man in der Regel drei bis fünf Angebote schreiben, um an einen Auftrag zu kommen.
Der Blick ins die Gelben Seiten zeige, dass die Konkurrenz stark sei: Er habe über 60 Malermeister gefunden. Den Auftrag der Markthäuser hätte Reinecke auch gerne bekommen — aus zwei Gründen. Zum Einen sei der Werbeeffekt, wenn das Plakat längere Zeit am Gerüst hänge, unbezahlbar. So habe die Fassade der Volksbank gegenüber erneuert. Das sei ein tolles Aushängeschild ihn gewesen. Und zum Anderen hänge sein Herzblut an den Markthäusern: Die Großeltern hätten dort über 40 Jahre lang gewohnt: „Es sind die schönsten Fassaden in der Innenstadt.“ JoPr