Markthaus-Projekt verzögert sich
Kämmerer Martin Gentzsch bestätigt, dass sich die Bauarbeiten um wenige Wochen verschieben.
Was in Ratingen gut funktioniert, ist immer die Gerüchteküche. Diesmal geht es um die Häuser Am Markt 17 bis 21 — ein sich über viele Jahre hinziehendes Projekt, dass aber jüngst endlich „eingetütet“ wurde. Doch wieder einmal scheint es zu stocken. Für Alexander von der Groeben, Fraktionschef der Bürger-Union, ein Anlass, mal bei der Stadt offiziell nachzuhören: „Nach unseren Informationen sollte im September 2015 mit dem Umbau begonnen werden. Wie wir erfahren haben, liegt aber noch nicht einmal ein Bauantrag des Vorhabenträgers vor.“
Der Bauantrag sollte eigentlich schon in der dritten Januarwoche gestellt werden. Kämmerer Martin Gentzsch sagt, dass es in der Tat eine Verzögerung im Rahmen einiger weniger Wochen gebe.
Bekanntlich gibt es am Marktplatz teilweise erhebliche Höhenunterschiede. Auch vor den Markthäusern 17 bis 21 gibt es eine Steigung. In der Verwaltungsvorlage heißt es wörtlich: „Grundsätzlich hat sich die Topographie in dem Bereich Markt 17—20 als Herausforderung dargestellt, weil letztlich auf Stufen zur Überbrückung der Höhenunterschiede verzichtet werden sollte. Da an dieser Stelle bereits heute ein starkes resultierendes Diagonalgefälle von bis zu elf Pozent vorhanden ist, wurde hier verstärkt darauf geachtet, das zulässige Quergefälle rechtwinklig zur Straßenachse bis maximal sechs Prozent vorzusehen. Das heißt, die gesamte anzupassende Fläche wird den Vorgaben bezüglich der Barrierefreiheit gerecht, allerdings wird sich der subjektive Eindruck hinsichtlich der Begehbarkeit durch das starke Quergefälle verschlechtern. Grundsätzlich musste an dieser Stelle ein Kompromiss gefunden werden zwischen der bestehenden Topographie und der stufenlosen Erreichbarkeit der Geschäftslokale. In diesem Zusammenhang erklärte sich der Vorhabenträger bereit, innerhalb des Ladenlokals Marktplatz 18 eine Stufen- bzw. Rampenanlage zu errichten, so dass nach Abschluss aller Tiefbauarbeiten sämtliche Ladenlokale über einen barrierefreien Eingang verfügen.“ Die Anpassungsarbeiten im Bereich der Fußgängerzone durch das Tiefbauamt waren ursprünglich für Anfang April geplant. Dieser erste Bauabschnitt soll etwa acht Wochen dauern. Für den Umbau der Gebäude wird vor den Fassaden im Bereich der Fußgängerzone ein Baukran errichtet, um die erforderlichen Materialien zu transportieren. Daher ist eine zeitgleiche Anpassung der Fußgängerzone nicht möglich. Die Arbeiten im Bereich der Fußgängerzone werden allerdings in Abhängigkeit der Umbauarbeiten durchgeführt. Die Gespräche mit den Behindertenvertretern seien angelaufen, sagte Gentzsch. Aber auch mit dem Investor Marx müssten noch Details geklärt werden.
Die Anpassung der Fußgängerzone an die neue Eingangssituation Markt 17—20 besteht aus zwei Bauabschnitten. Zunächst wird der beschriebene Bereich im 1. Bauabschnitt des Gebäudes Markt 17 und 18 neu gepflastert.
Um einen sinnvollen Übergang zwischen dem 1. und 2. Bauabschnitt zu ermöglichen, wird es eine provisorische Anpassung durch bituminöses Material in einem Streifen von zirka einem Meter Breite quer zum Straßenverlauf geben müssen, um die Situation Alt- und Neubaubereich zu verbinden.
Es ist vorgesehen, heißt es in der Verwaltungsvorlage weiter, zunächst den Bestand Markt 17 und 18 umzubauen, erst danach wird der Neubau der Häuser Markt 19 und 20 realisiert.