Kinderschutzbund kann die Kosten nicht mehr decken
Die Vorsitzende Kornelia Schröder zieht Bilanz.
Kornelia Schröder hat in den vergangenen Wochen viele Gespräche geführt. Die Vorsitzende des Kinderschutzbundes ist auf der Suche nach Geldgebern, denn zurzeit kann der Ortsverband seine laufenden Kosten gerade noch decken. „Das war im vergangenen Jahr. Im jetzt endenden ersten Quartal 2015 werden wir das aber nicht mehr schaffen. Das Problem ist, dass Spenden und die Zuweisung von Bußgeldern erheblich zurückgegangen sind“, sagt Schröder.
Der Kinderschutzbund hatte 2014 Ausgaben in Höhe von rund 205 000 Euro. Die Einnahmen setzen sich zu rund 63 Prozent öffentlichen Zuschüssen sowie zu 37 Prozent aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden, Bußgeldern und sonstigen Einnahmen zusammen. „Dass wir den Etat decken konnten, lag an den großzügigen Spenden und den Bußgeldzuweisungen“, bilanziert die Vorsitzende.
Wie wichtig die Arbeit der ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter, die für Ratingen, Mettmann und Heiligenhaus zuständig sind, ist, zeigen die Fallzahlen des vergangenen Jahres, die in der Beratungsstelle Löwenherz, die psychosoziale und ärztliche Unterstützung anbietet, bearbeitet wurden.
Dort kümmert sich die Psychologin Beatrix Pentek um Fälle oder den Verdacht von Kindesmisshandlung, -missbrauch oder -vernachlässigung.
„Die Beratungsstelle ist für direkt betroffene Eltern, Jugendliche und Kinder ebenso da wie für Mitarbeiter“ , erklärt Kornelia Schröder: „Neben der Beratung finden Diagnostik und Therapie für Kinder, Familien- und Einzeltherapie statt, sowohl für Jugendliche als auch Erwachsene. Die durchschnittliche Therapiedauer bei Kindern beträgt ein bis zwei Jahre.“