Rettungsdienst erreicht Hösel und Homberg nun schneller
Mit den Vertragsunterschriften wurde die Kooperation zwischen Ratingen und Heiligenhaus offiziell besiegelt.
Autokennzeichen und Aufschrift auf dem Rettungswagen lassen keinen Zweifel aufkommen. „ME — RA 8818“ und „Rettungsdienst der Städte Ratingen und Heiligenhaus“ steht zu lesen. Das ist das sichtbare Zeichen für eine Zusammenarbeit, die nun zwischen Ratingen und Heiligenhaus offiziell begonnen wurde — mit Unterschriften unter den Verträgen.
Die Nachbarstädte kooperieren ab sofort im Rettungsdienst. Konkret: Die Stadt Ratingen sorgt für die Besetzung der Heiligenhauser Rettungswache — sieben Tage in der Woche, rund um die Uhr. Die Wache selbst wird von der Stadt Heiligenhaus vermietet. Heiligenhaus ist zudem noch mit den bisherigen zehn Mitarbeitern an den neuen Dienstplan-Besetzungen beteiligt. Scheidet ein Heiligenhauser Mitarbeiter aus, rückt ein Ratinger nach.
Mit der Vertragsunterzeichnung gingen „zähe Gespräche“ (Jan Heinisch, Bürgermeister von Heiligenhaus) zu Ende, deren Ursprünge bis ins Jahr 2008 zurückreichen. „Erst im Kommunalwahlkampf des vergangenen Jahres kam neuer Schwung in die Sache, als Klaus Pesch, damals Ratinger Bürgermeister-Kandidat, deutlich Ja zu dem Vorhaben sagte“, betont Heinisch. Auch in Verhandlungen mit den Krankenkassen, die einen Großteil der Kosten refinanzieren, habe es gegolten, „ein großes Rad zu drehen“.
Die Vorteile aus Ratinger Sicht erläutert Klaus Pesch. „Es gab von der Ratinger Hauptwache am Voisweg aus ungünstige Ausrückzeiten nach Homberg und Hösel“. Das sei das Ratinger Motiv für die Kooperation gewesen. In Zahlen drückt sich das so aus: Von der Heiligenhauser Friedhofsallee aus ist der Rettungswagen künftig vier Minuten schneller als bisher in Hösel und zwei Minuten schneller in Homberg. Pesch: „Das klingt nicht nach viel — aber in Notfällen, in denen jede Minute zählt, ist das ein enormer Wert.“
Eine Art gemeinsamer Testbetrieb laufe seit Anfang des Jahres problemlos. Die Stadt Heiligenhaus hat dafür gesorgt, dass die Einrichtung der Rettungswache dem Ratinger Standard entspricht. Ebenso sei bereits ein Rettungswagen gemeinsam beschafft worden.