Ratinger entwickelt Navi mit Schleichwegen für Radfahrer
Leonard Rapp gewann mit der Idee bei Jugend forscht.
Das Jubiläum sollte ein besonders strahlendes Fest werden. „50 Jahre NRW-Landeswettbewerb Jugend forscht haben wir als buntes Fest mit viel Spaß geplant“, sagte Monika Schütze, Bayers Paten-Beauftragte für den Wettbewerb, der nun mit der Ausstellung und Siegerehrung in Leverkusen endete. Doch wegen des Absturzes des Germanwings-Airbusses gab es nur eine gedämpftere Feierstunde am Nachmittag.
„Wir hatten zunächst überlegt, ob wir die Feierstunde nicht ganz absagen sollen“, sagte Schütze: „Aber man kann den 96 Teilnehmern, die sich über Monate bis hin zu Jahren für den Wettbewerb so viel Mühe gemacht haben, jetzt nicht die Siegerehrung verwehren.“
Stolz präsentierten die Nachwuchsforscher ihre Erfindungen. Mit dabei: Leonard Rapp (18) aus Ratingen, der das Düsseldorfer Theodor-Fliedner-Gymnasium besucht. Zusammen mit dem Aachener Raphael Lehmann (19) entwickelte er das „iBis — intelligent bike information system“, ein Informations- und Navigationssystem für Fahrradfahrer.
Diese können sich die Android-basierte App auf das Smartphone laden und dieses per Halterung am Lenker befestigen. Die Besonderheiten: Die App basiert auf einer Open Street Map. Das heißt, die Nutzer erweitern die Karte um Schleichwege und Abkürzungen. Und: Das Navi zeigt an, wie die Differenz zur gewünschten Ankunftszeit ist und wie fest der Radfahrer in die Pedale treten muss, um beispielsweise noch die Bahn zu erreichen.
Wichtig ist den Erfindern, dass der Server keine Bewegungsprofile der Nutzer speichert. Datenschutz wird großgeschrieben. Der Fahrer kann sich zudem entscheiden, ob er die schnellste, die kürzeste oder die schönste Route durch Parks und Grünlandschaften bevorzugt.