Pflanzen wuchern auf Sportplatz
Der ehemalige Fußballplatz an der Friedrich-Mohn-Straße ist in Privatbesitz. Was dort passiert, ist offen. Für andere Anlagen wird ein Zukunftsplan entwickelt.
Mit dem Dschungelcamp kann man den alten Fußballplatz an der Friedrich-Mohn-Straße in der Innenstadt beim besten Willen nicht vergleichen — auch wenn dort ein paar wilde Büsche und kleine Bäumchen nach und nach die Herrschaft über Strafraum, Mittelkreis und Außenlinien übernehmen. Dort, wo über Jahrzehnte die Fußballer von Ratingen 04/19 ihre Heimat hatten, wo auf der staubigen Asche so mancher Fußballkampf ausgetragen wurde.
Eine dicke Kette verschließt das Haupttor zu der Anlage, die sich in Privatbesitz befindet. Für die Stadt spielt sie daher keine Rolle mehr: „Was damit passiert, ist einzig und alleine Sache des Grundstückseigentümers“, erklärt Jörg Arndt, Leiter des Sportamtes. Der Besitzer hatte das Areal einst als Bauland für Einfamilienhäuser verkaufen wollen. Die Idee war aber gescheitert. Was nun daraus werden soll, ist unbekannt.
Ganz anders sieht die Sache bei den beiden städtischen Sportplätzen aus, die an der Talstraße und in Ost Auf der Aue liegen. „Hier wird sich im Sommer herauskristallisieren, wie wir mit diesen Anlagen umgehen, wenn der Sportentwicklungsplan fertiggestellt ist“, erklärt Arndt. Während der kleine Platz nahe der Papiermühle in Ost nahezu sich selbst überlassen und für jedermann frei zugänglich ist, ist der Zugang zur Talstraße mit einem Tor gesichert.
Die benachbarte Gebrüder-Grimm-Schule nutzt den Platz für ihre Sportfeste und für den Unterricht. Doch die Pläne im Rathaus sehen vor, dass dort ein neues Wohngebiet mit Reihenhäusern entstehen soll. Anwohner wehren sich allerdings dagegen. Wie zu erfahren war, ist nun nur noch in der Diskussion, eine Hälfte des Sportplatzes für die Bebauung freizugeben — falls der Sportentwicklungsplan nicht ein gegenteiliges Ziel beinhalten sollte.
Bleibt noch die fast schon idyllisch gelegene Anlage Auf der Aue. Für Vereinssport wurde sie so gut wie nie benutzt. Einige Monate spielte dort vor rund zehn Jahren der Kreisliga-A-Verein United African, den es mittlerweile nicht mehr gibt. Wer die Anlage heute besucht, dem fällt zuerst das mit Graffiti beschmierte Haus mit den Umkleidekabinen auf. Der kleine Parkplatz ist zum Dauerstellplatz für Anhänger geworden.
Auch dieser Platz hat seine besten Tage hinter sich. Löcher in der Asche zeugen davon, dass dort wohl der eine oder andere Vierbeiner schon gegraben hat. Die Tore sind längst abmontiert. Ein paar verirrte Kreidemarkierungen sind noch zu sehen. „Der Platz ist weitestgehend sich selbst überlassen. Eine Pflege und Reinigung erfolgt nur noch bei Bedarf“, berichtet der Sportamtsleiter.
Die Talstraße dagegen wird immer noch recht regelmäßig gepflegt — zum Beispiel wird der Sand in den Sprunggruben gereinigt. „Das liegt daran, dass die Grundschule die Anlage regelmäßig nutzt“, so Arndt.