Lintorf: Zähes Ringen um Unterführung
Eigentlich sollte der Bau der Unterführung schon 2016 beginnen, das geschieht jetzt aber frühestens 2019.
Es ist still geworden um den Bau der Unterführung am Konrad-Adenauer-Platz: Das letzte der ehemals drei Nadelöhre an der Güterzugstrecke sollte eigentlich ab 2016 beseitigt werden. Doch still ruht der See, seitdem vor etwa drei Jahren in Bürgerrunden an Detailänderungen für die Rad- und Gehwege gefeilt worden war.
Vom alten Bahnübergang Tiefenbroicher Straße sollte parallel zur Bahnstrecke eine Straße direkt in die Unterführung am Konrad-Adenauer Platz führen. „Das würde die Lintorfer Innenstadt vor allem vom Lastwagenverkehr enorm entlasten“, so Ulrich Neck.
Die jetzige Planung ist nicht zuletzt durch das Engagement vieler Lintorfer zustande gekommen. Ursprünglich, so erinnert sich Neck, sei am Konrad-Adenauer-Platz als Ersatz für den oft geschlossenen Bahnübergang nur ein Fußgängertunnel vorgesehen gewesen. Wegen der Enge und Länge und nicht zuletzt aus „hygienischen Gründen“ stieß das Vorhaben auf große Ablehnung. Der Verkehr sollte westlich der Bahnstrecke ab Tiefenbroicher Straße gen Düsseldorf geleitet werden. Auch das wurde abgelehnt. Neck gründete eine Bürgerinitiative: Gemeinsam mit den Planern von Stadt, Landestraßenamt und Bahn wurde eine neue Linienführung ausgetüftelt: Sie entspricht der vor etwa drei Jahren endgültig beschlossenen Planung. Nachdem zuletzt an den Höhen der Rad- und Gehwege sowie an den Rampen geschraubt worden war — Pfarrer Frank Wächtershäuser hatte damals den Bürgerprotest „Tunnel mit Tücken“ angeführt — kehrte schnell Ruhe ein.
Zuletzt hatte sich der damalige Erste Beigeordnete und heutige Bürgermeister Klaus Konrad Pesch im Jahre 2013 für Unterführung eingesetzt. Er bot seinerzeit Straßen.NRW Hilfe bei der Planung an, besonders in Sachen Barrierefreiheit.
Damals hieß es, die Planungen würden nun forciert, sie sollten bis 2014 dem zuständigen Eisenbahnbundesamt vorgelegt werden. Daraus ergab sich ein möglicher Baubeginn ab 2016. Bekanntlich hatte man das Thema Barrierefreiheit bei einem ähnlichen Projekt am Bahnhof Hösel völlig außer Acht gelassen, weil es zum Zeitpunkt der Planfeststellung noch kein Gleichstellungsgesetz gab.
Trotz aller frühzeitigen Warnungen aus Bürgerschaft und Politik hielten Bahn und Straßen NRW an den alten Plänen fest. Eine solche Fehlplanung wollte die Stadt in Lintorf offenbar ausschließen. Die Barrierefreiheit sei aus Sicht der Stadt von „zentraler Bedeutung“, betonte Pesch damals. IZum Thema Baugebinn sagte Wilhelm Kuypers, Sprecher von Straßen.NRW, dass mit einem Baugebinn „frühestens 2019“ zu rechnen sei. „Wir sind derzeit in der Vorentwurfsphase.“ Es gehe immerhin um ein Projekt, das über 20 Millionen Euro koste.