Neubaugebiet ärgert Eigentümer
ZwischenSinkesbruch und Heiligenhauser Straße sind bis zu zwölf Häuser geplant.
Das bei Anwohnern umstrittene Neubauprojekt zwischen Sinkebruch, Heiligenhauser Straße und An der Burg nimmt neue Fahrt auf: Mit der Jakob Durst GmbH aus Mönchengladbach ist mittlerweile der zweite Investor an den Start gegangen. Doch wie schon im Jahre 2011, als die von den Plänen völlig überraschten Anwohner auf die Barrikaden gingen, formiert sich erneut Widerstand.
Auch die Politik hatte bei der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Hösel Zweifel und vertagte das Thema. Doch nach den Sommerferien, darüber herrscht Einigkeit, werde zunächst der Beschluss über die Offenlage gefasst. Bis dahin hätten Investor und Verwaltung noch Zeit, die Pläne maßvoll anzupassen und abzuspecken, so Stefans Heins, CDU-Ratsherr.
Auch Anwohner Fabian Biermann von der Straße An der Burg weiß, dass dieses Bauvorhaben letztlich wohl nicht aufzuhalten ist. Und sein Blick aufs unverbaute Grün bald der Vergangenheit angehört. „Als wir 2004 gebaut haben, wurde uns gesagt, dass die Grünfläche erhalten bleibt“, sagte Biermann.
Etwa 20 weitere Familien, auch vom Sinkesbruch, weiß er bei den Protesten hinter sich. Doch schon bei der turbulenten Ausschusssitzung 2011 hatte die Verwaltung betont, dass Flächennutzungspläne und Bebauungspläne geändert werden können.
Das alte Gebäude auf der „Burg“-Fläche, seit Anfang 2014 leergezogen, soll nach den Plänen des neuen Investors abgerissen werden. Das geht aus den zuletzt diskutierten beiden Alternativplänen hervor. Laut Verwaltung ist das alte zweigeschossige Wohnhaus in Fachwerkbauweise und angebauten Teilen in Massivbauweise sowie einem Nebengebäude in der Liste der erhaltenswerten Gebäude enthalten. Doch zwei Gutachten bescheinigen dem Investor, dass das Gebäude unter anderem voller Schimmel ist und eine Sanierung nicht lohne. Das wurde auch beim Ortstermin mit Anwohnern, Verwaltungsvertretern und Politikern verdeutlicht. Der erste Investor hatte bekanntlich das „Burg“-Ensemble ausgeklammert.
Die beiden Planalternativen sehen elf beziehungsweise 12 Einfamilienhäuser vor. Die erste Alternative hat eine Ringstraße, die zweite eine gerade doppelspurige Erschließungsstraße mit einem Mehrfamilienhaus. Beide Varianten werden an den Sinkesbruch angeschlossen.
Die Verwaltung betont, dass es an der „städtebaulichen Dichte“ nichts zu bemängeln gibt. Die mittlere Grundstücksgröße von 280 Quadratmeter für die Doppelhäuser sei ausreichend. Die Parzellen für die Reihenhäuser mit teilweise nur 190 Quadratmetern seien jedoch zu klein, so das Bauamt. Auch rücke die Bebauung an einigen Stellen zu nahe an die Bestandsbauten heran.
Heins geht davon aus, dass Verwaltung und Investor noch an den Stellschrauben drehen. Nach den Ferien wird der B-Plan H 376 diskutiert. Biermann sieht „wenig Hoffnung“, das Projekt und den befürchteten Wertverlust seiner Immobilie zu verhindern: „Im Endeffekt werden wir mit einer abgespeckten Lösung leben müssen.“