Neue Poller für die Ratinger Innenstadt

Der Bezirksausschuss Mitte hat jetzt beschlossen, Schlupflöcher für Autofahrer zu stopfen.

Foto: Blazy

Ratingen. Der Bezirksausschuss Mitte hat grünes Licht für weitere Poller in der Innenstadt gegeben. Hintergrund: Findige Autofahrer haben neue Schlupflöcher in der City entdeckt. Damit soll nun Schluss sein. Dem Vorschlag der Verwaltung, diese Schleichwege durch elektrisch versenkbare Poller abzusperren, folgte das Gremium.

Folgende Standorte sollen geschützt werden: Kirchgasse/Marktplatz in Höhe Bürgerhaus; Kirchgasse an der Verbindung zur Oberstraße (Suitbertusstuben), Einfahrt am Alten Steinhaus von der Wallstraße, unterer Teil der Bechemer Straße einmal an der Wallstraße und einmal auf der Seite Poststraße. Zur Belieferung bleiben die Poller zwischen 6 und 10 Uhr und zwischen 18 und 21 Uhr unten. Polizei und Feuerwehr können die Poller stets absenken. Für bestimmte Anwohner wird es — wie bisher auch geschehen — Sonderregelungen mittels einer Karte geben.

Wie groß die Not ist, zeigte das aufwendig gestaltete Protest-Banner der Anlieger an der Einfahrt zum Platz am Alten Steinhaus. Unter der Überschrift „Fußgängerzone“ steht zu lesen: „Kein Zufahrt! Spielende Kinder! Keine Holer & Bringer — auch nicht mal kurz oder zur Bank“. Das Parkhaus sei 50 Meter weiter.

Dort seien bei mehreren Ortsterminen mit Ordnungsamt, Tiefbauamt sowie einigen Anwohnern und Gewerbetreibenden die Auswirkungen durch einen Poller erörtert worden, heißt es von der Stadt. Dabei sei eine Sperrung begrüßt worden: „Insbesondere gab es häufig Beschwerden über Lärmbelästigungen in den späten Abendstunden, verursacht durch Besucher der Gastronomie, die in die Straße einfahren.“

Ein paar Meter weiter hat sich der südliche Teil der Bechemer Straße zwischen Wallstraße und Hans-Böckler-Straße/Poststraße zu einer beliebten Abkürzung entwickelt. Sogar geparkt werde dort gerne, hat die Stadt festgestellt. Dabei ist die Einfahrt deutlich als „Fußgängerzone — Lieferverkehr frei“ gekennzeichnet.

Stadtverwaltung

Das Gleiche gilt für den Marktplatz: Aus Richtung Kirchgasse gilt „Einfahrt verboten“. Nur die Ausfahrt ist nach der Einbahnstraßenregelung erlaubt. Doch die Gelegenheit ist zu verlockend: Auch dort will die Stadt mit einem Poller dicht machen. Selbiges gilt für die Ausfahrt von der Oberstraße zur Turmstraße/Kirchgasse: „Auch das widerrechtliche Einfahren über die Turmstraße in die Oberstraße wurde und wird beobachtet.“ Als über die Einführung des Pollersystems diskutiert wurde, lag das Hauptaugenmerk auf der Sicherheit von Fußgängern: Nun hat die zunehmende Zahl von Verkehrsverstößen den Ausschlag gegeben, weiteren Pollerstandorte vorzuschlagen.