Neuer Spielplatz: Spaß auf 600 Quadratmetern
Kinder lieben den neuen Spielplatz am Kuckelter Weg. Er ist nur einer von vielen Anlagen, die noch saniert werden sollen.
Lintorf. Jeder einzelne der insgesamt 80 000 investierten Euro hat sich gelohnt: Der Spielplatz am Kuckelter Weg ist eine neue Perle in der Sammlung städtischer Kinderspaßgelände.
Bei der Einweihung am Samstagvormittag ließen sich die Kleinen nicht lange bitten, sondern nahmen den nach ihren Wünschen gestalteten, 600 Quadratmeter großen Platz mit seinen Attraktionen sofort in Beschlag. „Ich finde die Nestschaukel super“, sagte Kevin (9). Maja (6) hingegen findet „die Reckstange ganz toll“. Und sie freut sich, dass es endlich wieder einen Spielplatz gibt „in der Nähe von Oma und Opa“.
Reckstange und Nestschaukel sind aber nur zwei der neuen Attraktionen. Zudem gibt es eine Kletter-Kombination mit Hängebrücke, Krabbelröhre, Rutsche und Seilzug mit Eimer und auch eine Tischtennisplatte, die Abwechslung bieten sollen. Für die jüngeren Kinder wurde ein separater Sandbereich mit einem Spielhaus angelegt.
„Fast bei jedem Spielplatz werden die Kinder als Nutzer beteiligt“, sagte Michael Hansmeier, vom Jugendamt. Bei kleineren Anlagen geschehe das mit Aushängen und Treffen, bei denen Anregungen aufgenommen werden.
Bei größeren Spielplätzen werden neben den Anwohnern auch benachbarte Schulen und Kindergärten eingebunden. In Workshops werden dann Ideen gesammelt, Modelle gebaut und mit den Planern nach Umsetzungsmöglichkeiten gesucht. Hansmeier: „Dieses Verfahren hat sich seit Jahren bewährt. Ich bekomme heute noch Rückmeldungen von Kindern, deren ältere Geschwister vor ein paar Jahren mitgeplant haben.“
Die Beteiligung habe noch einen weiteren positiven Nebeneffekt: „Die Kinder und Jugendlichen fühlen sich Ernst genommen und identifizieren sich auch mit dem Ergebnis. Also passen sie auch besser auf die Spielplätze und -geräte auf.“
Auf die Mitarbeit von Anwohnern will das Jugendamt ebenfalls nicht verzichten. Hansmeier: „Die wissen, wo wann Schatten ist, wo bessere Ein- und Ausgänge hin müssen.“
Knapp eine halbe Millionen Euro investiert die Stadt jährlich in die Sanierung und den Umbau von Spielplätzen. Vor ein paar Jahren waren es noch 800 000 Euro. Damals war der Sanierungsstau aber auch noch größer.
Los ging es um die Jahrtausendwende, als mit dem Spielflächenentwicklungsplan eine Prioritätenliste und ein Fünf-Jahres-Plan erstellt wurden. „Die Spielplätze waren damals in einem erbärmlichen Zustand“, erinnerte sich Hansmeier. „Damals haben wir gewarnt: Wenn nicht bald etwas geschieht, hat Ratingen keine vernünftigen Spielplätze mehr.“
Noch immer gibt es im Stadtgebiet ein paar dieser heruntergekommenen Plätze — etwa an der Gerhart-Hauptmann-Straße.. Aber ansonsten könne derzeit jeder Stadtteil mindestens zwei sanierte Spielplätze aufweisen. 2015 sei man hinsichtlich der Sanierungen „deutlich über den Berg“.
Ein Manko wird aber so schnell nicht behoben: Es fehlt in Ratingen noch an weiteren attraktiven Plätzen speziell für Jugendliche.