Ratinger Stadthalle FDP will neue Stadthalle voranbringen
Ratingen · Es sei für die Liberalen Anspruch und Herausforderung zugleich, dass im Jahr 2027/2028 die neue Stadthalle eröffnet werden kann, so FDP-Fraktionschef Dr. Markus Sondermann. Er hat bereits viele politische Verbündete ausgemacht.
(kle) Die FDP-Fraktion fühlt sich bestärkt in dem Bestreben, die Planungen für eine neue Stadthalle schnellstmöglich voranzutreiben. Wie bereits berichtet, hatte sich Olaf Tünkers, der Vorsitzende des Unternehmensverbandes (UVR), als Leuchtturm-Projekt eine „tolle Stadthalle und ein Konferenzzentrum“ vorgestellt.
„Wir begrüßen es, dass wir mit dem UVR einen weiteren Unterstützer für unsere Idee der zügigen Planung und den Bau einer neuen Stadthalle gefunden haben“, betont Dr. Markus Sondermann, der Fraktionschef der Liberalen. „Wir brauchen ein zeitgemäßes Veranstaltungs- und Tagungsangebot in zentraler Lage und attraktiver Umgebung. Das ist mit der alten Stadthalle nicht mehr zu erreichen“, betont Sondermann mit Blick „auf die Notwendigkeit, den Neubau der Stadthalle endlich zielstrebig anzugehen“.
Die breite Mehrheit spreche sich grundsätzlich für den Bau einer neuen Stadthalle aus. Dies sei bereits ein erster Erfolg. „Allerdings haben wir nicht Jahre Zeit, um mit der Planung und Machbarkeitsstudie zu beginnen. Das sehen wir anders als die CDU. Wer einen anderen als den bisherigen Standort für die neue Stadthalle vorschlägt, verkennt die Bedeutung des Projektes“, argumentiert Manfred Kleinen, der stadtpolitische Sprecher der FDP-Fraktion.
Eine neue Stadthalle müsse in Verbindung mit wichtigen städtebaulichen Projekten wie Neugestaltung der Wallstraße und Mehrgenerationenpark gesehen werden.
„Wir brauchen eine neue Stadthalle mit deutlich mehr Flexibilität und zeitgemäßer Technik, die von der Familienfeier, der Versammlung von Vereinen, Informationsveranstaltungen über Hauptversammlungen, Kongresse und Tagungen bis hin zu großen Bällen des Brauchtums, Theater- und Musikveranstaltungen vielfältige Möglichkeiten bietet“, erläutert Kleinen das zukünftige Profil.
Kleinen: Auch kleine Projekte brauchen Zeit in Ratingen
Auch der von der CDU genannte Zeitplan, also Ideen-Entwicklung erst ab 2024, dann mindestens drei Jahre Vorhabenplanung, zeige, dass dies „für unsere Stadt zu wenig ambitioniert ist“. Wer bereits im Vorfeld diese Einschätzung habe, verschrecke Investoren, ergänzt Kleinen. „Wir haben nicht wieder 15 Jahre Zeit, wie sie bei der Planung und Umsetzung des Rathausneubaus verschwendet wurden. Selbst kleine Projekte wie der Umbau der Edeka- Kreuzung in Ost brauchen in Ratingen über sechs Jahre“, kritisiert Sondermann, das sei auch für die CDU nicht akzeptabel.
Auch für die SPD stehen laut FDP grundsätzlich ausreichende Mittel für das notwendige Projekt zur Verfügung; allerdings fehlten für einen Neubau die erforderlichen Personalressourcen in der Verwaltung. Diese Herausforderung könnte sich mit externer Unterstützung lösen lassen. Dies werde auch bei vielen anderen Bauvorhaben bereits erfolgreich vom Bauplanungsamt umgesetzt. Was also ist zu tun? Ein erster mutiger Schritt einer Koalition der Zukunft für innovative Stadtplanung sei notwendig. „Wir sind äußerst zuversichtlich, dass wir gemeinsam mit Beteiligung auch der Stadtgesellschaft das Projekt beschleunigen können. Es ist für uns Anspruch und Herausforderung zugleich, dass wir im Jahr 2027/2028 die neue Stadthalle eröffnen können“, fasst Sondermann zusammen.
„Wir möchten uns die Option offenhalten, einen Neubau so zu platzieren, dass der Betrieb der bestehenden Stadthalle nicht für mehrere Jahre unterbrochen wird. Dazu muss das heute unbebaute Gelände nordöstlich der Stadthalle am Parkplatz bis zu einer Entscheidung frei von einer Neubebauung gehalten werden“, hatte CDU-Fraktionschef Stefan Heins erklärt.
In der mittelfristigen Investitionsplanung sollen deshalb, so die CDU-Fraktion, die veranschlagten Mittel „Planungskosten Sanierungskonzept“ und „Erneuerung Beleuchtungsanlage“ zum neuen Titel „Planung neue multifunktionale Ratinger Stadthalle“ zusammengefasst und ab dem Jahr 2024 – beginnend mit einer Markt- und Bedarfsanalyse – in Anspruch genommen werden. Das kommt für die FDP-Fraktion aber eindeutig zu spät.