Pater des Minoritenklosters unterstützen die Gemeinde
Die Geistlichen aus der Krakauer Ordensprovinz bleiben maximal acht Jahre lang in Ratingen, dann folgt für sie die nächste Station.
Ratingen. „Und, Pater Gregor, kocht Bruder Tomasz gut?“ „Nein.“ „Waas?“ Er kocht sehr gut.“ Der Guardian des Minoritenklosters ist nicht nur freundlich-zugewandt, er ist auch witzig und pädagogisch gut. Das kann er schon seit gut anderthalb Jahren, die er mit den Konfratres in Ratingen ist. Außer ihm, der aus Oggersheim nach Ratingen gekommen ist, sind das Pater Wojciech Kordas, der aus Neustadt an der Waldnaab hierher wechselte. Pater Tomasz Lukawski kommt aus Szklarska Poreba, einer niederschlesischen Kleinstadt an der tschechischen Grenze. Und Bruder Tomasz Picheta, Koch und Küster des Ratinger Klosters, war vorher im Marienwallfahrtsort Bogenberg im Bayerischen Wald. Und Pater Ignacy geht mit seinen zwei Jahrzehnten in Ratingen schon fast als ein Eingeborener durch.
Die Situation in Ratingen ist unter anderem dadurch gekennzeichnet, dass hier Ordensgeistliche in die Seelsorge des Bistums einbezogen sind. Dabei gilt grundsätzlich, dass die Personalverantwortung beim entsendenden Orden liegt, der mit dem Erzbistum entsprechende Vereinbarungen getroffen hat.
Die Zeit der Theorie, des gegenseitigen „Abklopfens“, ist vorbei. Die Minoriten aus der Krakauer Ordensprovinz sind voll ins katholische Ratingen integriert, haben ihren Platz gefunden; Die Pfarrei kann nicht mehr auf sie verzichten, halten doch auch sie den Betrieb in den Gemeinden aufrecht. „Die kürzeste Zeit, die wir an einem Ort bleiben, umfasst vier Jahre. Die längste acht Jahre, in Ausnahmefällen etwas länger. Also versuchen wir gleich, mit großem Elan etwas auf die Beine zu stellen und nicht erst gemütlich Anlauf zu nehmen“, erläutert Pater Gregor. So hat er, der sich vor allem um die Messdiener kümmert, eine Pfingstreise mit ihnen nach Polen organisiert, mit etlichen Stationen und mit zahlreichen interessanten Begegnungen.
Die Patres sind von 39 bis 63 Jahre alt und passen damit exakt in den Ratinger Altersdurchschnitt. Sie sprechen gut Deutsch — und da, wo noch gelernt werden muss, wird gelernt. Wobei kein Deutschbuch die Diktion vermittelt, die ein Geistlicher im Gottesdienst eigentlich braucht. Die polnische Sprache soll nun auch nicht vergessen werden, denn zum Beispiel zu Ostern sind die Landsleute zum muttersprachlichen Gottesdienst eingeladen und zu einem beliebten Brauch, bei dem Bestandteile eines Osterfrühstücks in Körbchen in die Kirche gebracht und gesegnet werden.
„Was ist der Himmel? Wann kommt die Vollendung? Und: Wie wird es mit der Auferstehung sein?“ Das fragt Pater Gregor in der aktuellen Ausgabe der Pfarrnachrichten. Und findet die Antwort: „Wir werden Zeugen von Jesu letztem Abendmahl, seiner Festnahme, einer ungerechten Gerichtsverhandlung, einer noch ungerechteren Verurteilung; wir werden seines Leidens und Todes gedenken. Aber er hat die Macht des Todes durchbrochen und uns mit seiner Auferstehung eine neue Hoffnung geschenkt.“ Er sagt es mitreißend. So kann man glauben, wenn man kann.