Polizei und Stadt haben Müllsammler im Visier

Wer Sperrmüll einfach so mitnimmt, macht sich strafbar. Weil das Müllsammeln zugenommen hat, gab es jetzt eine Kontrollaktion in Lintorf.

Foto: Achim Blazy

Ratingen. Stadt und Polizei wollen das illegale Sperrmüllsammeln unterbinden. Wie? Mit Kontrollen. So eine fand jetzt in Lintorf statt. Auf der Straße waren Beamte der Polizei und Mitarbeiter des Ordnungsamts. „Wir sind zufrieden, dass wir zumindest einige Nadelstiche setzen konnten“, sagte Polizeichef Elmar Hörster nach der Kontrollaktion.

Normalerweise will den Müll anderer Leute keiner haben. Bei Sperrmüll ist das aber anders: Sobald an einem Sperrguttermin das Sofa, der Couchtisch, die Spülmaschine und der Rasenmäher an der Straße stehen, ziehen die Gegenstände offenbar magisch Interessenten an. Wer jedoch Sperrmüll aus Sperrguthaufen mitnimmt, begeht nach der Abfallsatzung der Stadt Ratingen eine Ordnungswidrigkeit. Für denjenigen, der erwischt wird, wird ein Bußgeld fällig.

Die illegalen Sperrmüllsammler haben es insbesondere auf metallhaltige Wertstoffe und Elektroaltgeräte abgesehen. Diese stellen in der Gebührenkalkulation der Stadt eine wichtige Einnahmeposition dar. Besonders begehrt sind Elektroaltgeräte. Oftmals wird kein einziges der angemeldeten Geräte von den Sperrgutladern vor Ort gefunden, weil professionelle Sammler schon da waren. Das ist nicht nur illegal, sondern auch umweltgefährdend.

Bei Kühlschränken entnehmen die Diebe nur die wertvollen Teile, reißen Kompressoren, Wärmetauscher und Kabel meist unsachgemäß heraus, wobei Öl unkontrolliert austritt und FCKW in die Atmosphäre entweicht.

„Insgesamt wurden bei sechs Fahrzeugen die Ladung überprüft und die Personalien festgehalten“, sagt Elmar Hörster. Vier Fahrer mussten ihre teils bis unters Dach mit Sperrmüll, Schrott und Elektroaltgeräten beladenen Fahrzeuge noch vor Ort in einen städtischen Lkw umladen, weil Verstöße festgestellt wurden. Zwei Fahrzeughalter kamen mit einer Verwarnung davon. Gegen vier Sperrmüllsammler wird dagegen ein wesentlich teureres Bußgeldverfahren eingeleitet.