Rathaus-Neubau: Im Oktober geht es los
Die Entscheidung um die Vergabe an einen Generalunternehmer geht in Endphase. Der Stadtrat beschäftigt sich am 30. August damit.
Ratingen. Die heiße Phase naht. Und Bürgermeister Klaus Konrad Pesch ist sehr optimistisch, dass der Bau- und Vergabeausschuss sowie der Stadtrat das millionenschwere Votum für einen Generalunternehmer (GU) geben werden. Der Verwaltungschef hält sich noch bewusst bedeckt. Man befinde sich in einem laufenden Verfahren. Fest steht: Die Firma, die mit dem Bau des Rathauses beauftragt wird, kann bereits im Oktober loslegen.
Dann wäre man im Herbst des Jahres 2018 mit dem Projekt fertig — einem Vorhaben, das viele Hürden zu nehmen hatte und zwischenzeitlich sogar auf der Kippe stand. Man erinnere sich: Nachdem bekannt wurde, dass Vodafone den D 2-Park verlassen wird, brachte sich die Fraktion der Bürger Union (BU) schnell in Stellung.
Man beantragte unter anderem, dass nach Vorliegen der Ergebnisse (unter Heranziehung der Informationen, die im Zusammenhang mit einer Nutzung der Immobilie am D2-Park stehen) das Fakten-Gesamtpaket auszuwerten sei. Dann könne man einen sinnvollen Wirtschaftlichkeitsvergleich vornehmen. „Leider wollte die Mehrheit des Rates diesen von der Bürger Union vorgeschlagenen Beschluss nicht fassen“, betonte Angela Diehl, erste stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Vielmehr halte die Ratsmehrheit an der bisherigen Vorgehensweise — der Umsetzung des Ratsbeschlusses — ohne „Berücksichtigung möglicher Alternativen“ fest. Die BU hätte sich durchaus eine alternative Rathausvariante vorstellen können, die etwa ein kleines Rathaus mit bürgernahen Einrichtungen an dem bisherigen Standort Minoritenstraße sowie Einzelhandel und Wohnungen vorsieht — vorausgesetzt, das Verhandlungsverfahren führt nicht zu den vorgegebenen Zielen was Vergabe, Umfang, Zeitplanung und Kosten anbelangt. Es folgte eine heftige Debatte. Reaktionen gab es etwa von SPD und Grünen: Die Stadt laufe massiv Gefahr, hohe Fördergelder zu verlieren. Hinzu kämen die Kosten für Mieten oder Kauf des gesamten oder von Teilen des Vodafone-Geländes. Unter dem Strich werde dies nicht kostengünstiger, sondern noch teurer. Christina Wiglow (SPD) und Hermann Pöhling (Grüne) betonten: „Die BU als eine der Fraktionen, die am massivsten für den Rathaus-Neubau gestritten hat, möchte offenkundig jetzt nur eines — das Projekt bis zur nächsten Kommunalwahl verzögern, um dann mit dem Finger auf die Baugrube in der Stadt zeigen zu können.“ Dies sei keine verantwortungsvolle Politik „zum Wohle unserer Stadt“. Jochen Kral, der Technische Beigeordnete, betonte im März, dass die Resonanz auf den Teilnahmewettbewerb mit Verhandlungsverfahren sehr gut ausgefallen sei. Und: Er sei optimistisch, dass man einen GU finden werde. Die Vorlage, die sich mit dem Rathaus-Neubau beschäftigt, liegt zurzeit noch beim Rechnungsprüfungsamt. Fest steht, dass der bisherige Projektleiter Lutz F. Kalkstein nicht mehr dabei sein wird. Er wechselt nach Gelsenkirchen.