Frauen in Ratingen Nominierung für Gender-Award

Ratingen · Zum vierten Mal lobte die Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten den Gender-Award aus. Ratingen konnte die Jury überzeugen und ist unter den Nominierten.

Nadine Mauch, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Ratingen (l.), mit ihrer Amtskollegin aus Salzgitter, Simone Semmler (r.), und Anja Wirkner, BAG-Sprecherin bei der Preisverleihung.

Foto: Stadt Ratingen/Sandra Kuehnapfel

(Red/abin) Mit dem Gender Award ehrt die Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten (BAG) das besondere Engagement für Gleichstellungsarbeit vor Ort. Gesucht wurden Kommunen, die eine besonders kreative und vorbildliche Gleichstellungsarbeit umsetzen, Ungerechtigkeiten zwischen Frauen und Männern aufspüren und dauerhaft beseitigen. Ratingen ist unter den Nominierten.

Zum vierten Mal wurde der Preis ausgelobt. Zum ersten Mal gingen die Kommunen in zwei Kategorien an den Start. Die Bewerber wurden in die Kategorien Großstadt und Städte mit weniger als 100 000 Einwohner eingeteilt. In einem Fragebogen schilderte Ratingens Gleichstellungsbeauftragte Nadine Mauch die Maßnahmen, die hier zur Gleichstellung umgesetzt werden. Eine Jury aus Mitgliedern von frauenpolitisch aktiven Verbänden, Gewerkschaften, Verwaltungen, Medienvertreterinnen und zwei Bundessprecherinnen nominiert anhand fester Bewertungskriterien die fünf besten Kommunen in beiden Kategorien. Aus diesem Kreis wird dann die Preisträgerin ermittelt.

„Ratingen hat die für die Nominierung erforderlichen 100 Punkte für zukunftsorientierte kommunale Gleichstellungsarbeit erreicht. Die Stadt überzeugte mit dem Konzept mobiles Arbeiten, Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Pflege“, erklärt Mauch.

So erhalten Beschäftigte der Verwaltung Plätze in der Kindertagespflege, und „es gibt zwei Frauengesundheitstage und einen Workshop nach Rückkehr aus der Elternzeit“, erklärt Mauch. „Das Fortbildungsangebot umfasst zahlreiche Fortbildungen für Frauen und Qualifikationsmöglichkeiten für mehr Frauen in Führung. Auch Führen in Teilzeit ist möglich.“

Von der Jury besonders gelobt wurden das Gesundheitsprogramm und der lebendige Frauenkalender. Das Angebot für Beschäftigte wird abgerundet durch betriebliche Suchtberatung und einen Pflegecoach. Mauch betreute außerdem zwei Abendveranstaltungen, in denen die Themen „Frauen und Finanzen“ und „Mehr Frauen in die Politik“ einem breiten Publikum nähergebracht wurden.

Auch die Veranstaltung und der Workshop im Museum der Stadt Ratingen für geflüchtete Frauen und deren Kinder fanden bei der Jury großen Anklang.

15 Kommunen hatten sich um den „Gender Award-Kommune mit Zukunft 2023“ beworben. Elf Kommunen hatten die notwendige Punktzahl erreicht und waren für den Preis nominiert. Schirmherrin war in diesem Jahr Bundesfrauenministerin Lisa Paus. „Dieses Jahrzehnt soll das Jahrzehnt der Gleichstellung werden“, sagte sie bei der Preisverleihung. „Wir haben schon viel erreicht, aber es liegt auch noch viel vor uns, und das fängt in den Kommunen an. Denn wie Frauen und Männer gleichberechtigt ihr Leben gestalten können, entscheidet sich insbesondere vor Ort. Der Gender Award gibt Schwung in die richtige Richtung. Alle Kommunen, die sich beworben haben, sind gute Beispiele für engagierte und vorbildliche Gleichstellungsarbeit. Ich wünsche ihnen allen weiterhin viel Erfolg, denn auch wenn wir schon viel geschafft haben, so bleibt auch noch viel zu tun.“

Dem schließt sich Mauch an: „Obwohl Frauen die Mehrheit der Bevölkerung bilden, verharren sie in einem Minderheitenstatus. Parität jetzt.“