Ratingen Behindertenbeirat nimmt Arbeit auf

Ratingen · Das Gremium hat es sich zur Aufgabe gemacht, in verschiedenen Projekten und Initiativen zu arbeiten, um die Lebensbedingungen der Menschen mit Behinderungen in Ratingen kontinuierlich zu verbessern.

Der Behindertenbeirat traf sich zur konstituierenden Sitzung im Ratssaal.

Foto: Stadt Ratingen

Es war ein langer Weg, doch jetzt ist das Ziel in Sicht: Nachdem die Stadt Ratingen im November 2021 die Einrichtung eines Behindertenbeirats beschloss, waren viele kleine Schritte erforderlich, bis das Gremium sich jetzt zu seiner konstituierenden Sitzung treffen konnte. Damit kann die Arbeit des neuen Beirats beginnen.

Viele Monate lang wurden ambitionierte Mitglieder gesucht. Allen Beteiligten gemeinsam ist, dass sie sich für Menschen mit Behinderungen in Ratingen einsetzen und viele selbst mit einer Behinderung leben.

Begleitet wurde der Gründungsprozess von Jörg Rodeike vom Düsseldorfer Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben. Im Juni vergangenen Jahres konnte dann eine Satzung vorgelegt werden. Zwei Monate später folgte ein erstes Treffen mit der Verwaltung. Im Frühjahr dann lag bei allen zukünftigen Mitgliedern die lang ersehnte Post im Briefkasten: die offizielle Ernennung.

Vor wenigen Tagen fand dann die konstituierende Sitzung des neu gegründeten Beirates für Menschen mit Behinderungen in Ratingen statt.

Er wurde gegründet, um die Interessen und Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen in der Stadt zu vertreten und die Schaffung einer inklusiven und barrierefreien Umgebung zu fördern. Der Beirat setzt sich neben engagierten Bürgern mit Behinderungen auch aus Mitgliedern der Politik und Vertretern der Dienste und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen in Ratingen zusammen. Sie treten gemeinsam für die Rechte und die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen ein.

Der Stadtrat und die Verwaltung möchte die behinderungsspezifische Expertise des Beirates für Entscheidungsprozesse nutzen.

Der städtische Beigeordnete Harald Filip begrüßte die Gründung des Beirates und betonte die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen der Stadtverwaltung, der Politik und den Beiratsmitgliedern. Er sagte: „Mit der konstituierenden Sitzung des Beirates für Menschen mit Behinderungen wird formal der Gründungsprozess erfolgreich abgeschlossen und gleichzeitig der nächste Schritt in Richtung einer inklusiven Stadt Ratingen gegangen.“ „Ich freue mich als Ansprechpartner des Beirates auf die künftige Zusammenarbeit und bin davon überzeugt, dass durch dieses Gremium verbesserte Rahmenbedingungen für die Menschen mit Behinderung in Ratingen geschaffen werden“, so Jörg Saborni, Leiter des Sozialamtes.

Die Mitglieder wählten einstimmig Marion Höltermann zur Vorsitzenden, die auf eine langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen zurückblicken kann. Sie äußerte ihre Dankbarkeit für das entgegengebrachte Vertrauen. „Jetzt sitzen die Beiratsmitglieder zusammen mit der Verwaltung und Politik gemeinsam auf einem Tandem und nehmen Fahrt auf Richtung Inklusion, die Lampe gibt Licht und das Licht ist die Barrierefreiheit, der Sattel als Grundlage ist die UN-Behindertenrechtskonvention, die Bremsen die Toleranz, Akzeptanz und Achtung der Menschenwürde und die Geschwindigkeit ist die Kraft mit der die Mitglieder in die Pedale treten“, so Marion Höltermann in ihrer frei vorgetragenen Antrittsrede, die alle Zuhörer faszinierte.

„Mit der Beiratsgründung erfolgt eine Gleichstellung von Menschen mit Behinderung in der Kommunalpolitik, Ratingen hat bereits gute Erfahrungen mit anderen Beiräten“, so Manuela Holtum-Biesecker, die als stellvertretende Vorsitzende einstimmig gewählt wurde. Sie bringt Erfahrungen aus der Schwerbehindertenvertretung mit.

In den kommenden Monaten wird der Beirat für Menschen mit Behinderungen in Ratingen seine Arbeit aufnehmen und an verschiedenen Projekten und Initiativen arbeiten, um die Lebensbedingungen der Menschen mit Behinderungen in unserer Stadt kontinuierlich zu verbessern.

Durch die Beiratsgründung wird Menschen mit Behinderungen eine gleichberechtigte politische Teilhabe ermöglicht. Jetzt geht es darum, eine Idee mit Leben zu füllen.

(abin)