Ein Stadtteil feiert Rund 170 Aussteller beim Dorffest in Lintorf

LINTORF · Die Lintorfer Werbegemeinschaft organisiert jedes Jahr Anfang September ein zweitägiges Fest mit Handwerkermarkt und verkaufsoffenem Sonntag. Der Andrang war groß.

Helmut Reuter (r.) bot einen Handwerks-Workshop für Interessierte an.

Foto: Achim Blazy (abz)

Seit 1992 feiert Lintorf traditionell am ersten Septemberwochenende das über die Dorfgrenzen hinaus bekannte Dorffest im Herzen des Stadtteils. Organisiert und durchgeführt wurde es wie in den Jahren zuvor von dem Vorstandsteam der Lintorfer Werbegemeinschaft, das neben der eigenen unternehmerischen Tätigkeit viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit erbringt, um mit Veranstaltungen und Aktionen dieser Art den Ratinger Stadtteil attraktiver zu gestalten.

Und so ein Dorffest kostet viel Arbeit. Über 100 Punkte stehen auf der To-Do-Liste, bevor gefeiert werden kann, wie zum Beispiel die Akquirierung der Aussteller, Einholen von Genehmigungen und Konzessionen, Aufstellung eines Standplanes, Öffentlichkeitsarbeit, Helfer für den Auf- und Abbau zu finden, um nur ein paar wenige zu nennen. Arbeiten, die ohne die vielen fleißigen Hände, auch von befreundeten Vereinen, Firmen und Privatpersonen, in der Form sicher nicht so einfach zu stemmen sind.

Aber die Mühen haben sich gelohnt. „Beim diesjährigen Dorffest konnten wir 170 Aussteller aus Lintorf und auswärts präsentieren, die ihr handwerkliches Können demonstrieren und/oder ihre Produkte und Dienstleistungen anbieten. Viele von ihnen sind nicht zum ersten Mal dabei und sind mittlerweile mehr oder weniger fester Bestandteil des Festes, wie z.B. die Seilerei, der Barbier, der Zigarrendreher, die Korbbinderin oder der Münzsäger“, sagte Detlev Spelter, der seitens der Werbegemeinschaft für die Organisation des Dorffestes verantwortlich ist.

Natürlich gab es auch neue Stände, die zum Schauen, Informieren, selber Tätigwerden und Kaufen einluden. So konnten die Besucher unter anderem erstmals die uralte Tradition der aufwändigen Herstellung von „Midwinterhoorns“ (Didgeridoo-ähnliche Instrumente) bestaunen, Grundtechniken der Bücherfaltkunst erlernen oder sich von Schülerinnen und Schülern der Käthe-Kollwitz-Realschule Wissenswertes über die Welt der Imkerei erzählen lassen.

Auch der Lintorfer Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr war in diesem Jahr wieder auf dem Dorffest vertreten. Denn was wäre ein Dorf ohne eine funktionstüchtige Freiwillige Feuerwehr? Eine Präsentation der Einsatzfahrzeuge, Übungen wie den Einsatz bei einem Verkehrsunfall oder Küchenbrand, das Herausfahren der Drehleiter, Ausprobieren der Feuerlöscher oder die Vorführung eines Löscheinsatz anno 1907 mit einer Handdruckspritze und historischer Kleidung ließen nicht nur Kinderaugen strahlen.

Ein verkaufsoffener Sonntag rundete den zweiten Tag ab

„Wir möchten uns und unsere Arbeit den Bürgern näherbringen. Bewusst öffnen wir aber nur alle zwei Jahre zum Dorffest unsere Türen, damit es dann wieder etwas Besonderes ist“, sagte Rolf Schneiders, der ehrenamtlich den Lintorfer Löschzug anführt.

Und weil soviel Dorffest hungrig und durstig macht, konnten sich die Besucher an den unterschiedlichsten Getränke- und Essenständen stärken, bevor sie weitere Stände erkundeten oder sich das kurzweilige Unterhaltungsprogramm anschauten. Kasperletheater für die Kinder, Zauberspaß für alle Generationen, Torwandschießen mit Rot-Weiß Lintorf durften genauso wenig fehlen, wie die Vorführung der Hundeschule ScM Hundeknigge sowie die sportlichen Darbietungen des TuS 08 Lintorf e.V. und der Tanzschule am Wall. Live Musik gab es übrigens auch. „Mir gefiel „Monkey B“, die ehemalige Schülerband des Kopernikus Gymnasiums, richtig gut“, meinte Merle Sodin begeistert, als sie sich vom Boden erhob, von wo aus sie mit ein paar Freunden die Vorstellung verfolgte.

Auch der Saxophonist, der auf seinem Hoverboard im Kreuzungsbereich vor der Sparkasse herumrollte, sorgte mit seinen Darbietungen für eine stimmungsvolle Atmosphäre.

Als die Aussteller gegen 20 Uhr ihre Stände geschlossen hatten, war der erste Tag des Dorffestes lange nicht zu Ende. Viele der Besucher standen oder saßen in geselliger Runde beisammen und ließen den Tag mit dem ein oder anderen Glas Bier, Wein oder Cocktail ausklingen. Am Sonntag ging das bunte Unterhaltungsprogramm bei strahlendem Sonnenschein in die zweite Runde, abgerundet durch einem Verkaufsoffenen Sonntag, bei dem die Einzelhändler mit tollen Dorffestaktionen aufwarten konnten.