Ratingen Eine hübsche Moderation und viel Klassik

Ratingen. · 170 Besucher kamen zur Classic Dinner Night in den Park von Haus Cromford.

 Viele Besucher waren bei der Classic Dinner Night in Cromford dabei.

Viele Besucher waren bei der Classic Dinner Night in Cromford dabei.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Ein Sommerabend wie Samt und Seide – und auch mit ein paar Pailletten im festlich gewandeten Publikum – ein goldener Sonnenuntergang seitlich von Haus Cromford, das Orchester Sinfonietta mit mehr als 40 Musikern und Musik von Haydn bis zu den Beatles im Anschlag: So fein kann es hier im Juli zugehen. Trotz der Veranstaltungsfülle in Ratingen und rundherum hatten sich im Park von Haus Cromford etwa 170 genussfreudige Gäste eingefunden, zu süffiger Musik und einem leckeren Häppchen.

In der Tat waren es etwa vier Häppchen sehr überschaubaren Ausmaßes, die das Restaurant Gusto für 12,50 Euro in rustikale Pappe gebettet hatte. Sicher köstlich, aber für Preis und vor allem Erwartungshaltung der Gäste mehr als überraschend. Man hörte deutliches Murmeln.

Sinfonietta spielte tapfer
und ohne Lautsprecher

Damit war es aber nach einer Stunde Aufgalopp vorbei. Es wurde mehrfach und sehr deutlich gebeten, weder mit Gläsern, von denen es ganze Batterien auf den Tischen gab, noch mit Flaschen zu klappern. Die Musik sollte nicht gestört werden. Der fromme Wunsch nach menschlicher Ruhe führte dann dazu, dass man das beständige Brummen des Kühlaggregats im Getränkewagen ungestört wahrnehmen konnte. Aber die Sinfonietta spielte tapfer und verzichtete gottlob auf Lautsprecher – was von einem solchen Klangkörper nun auch erwartet werden konnte. Auch, wenn in Gottes freier Natur musiziert wurde.

Cromford-Chefin Claudia Gottfried und Sinfonietta-Chef Thomas Gabrisch hatten als besonderes Bonbon eine hübsche Moderation für die Veranstaltung vorbereitet. Sie erzählten aus der Geschichte des Hauses Brügelmann mit historischen Fakten einerseits, mit zeitlich passenden Musikstücken andererseits und brachten so das sorgsam unterhaltsame Musikprogramm mit der wechselvoll gelebten Unternehmergeschichte zu Gehör, zur Unterhaltung und zum Schlauwerden gleichermaßen geeignet.

Musik passte zur zeitlichen Geschichte des Hauses

So passte die Musik aus Don Giovanni, von Mozart im Jahr 1787 in Angriff genommen, gar trefflich zum Beginn der Produktion in der Brügelmann’schen Fabrik, die den frühen Wohlstand begründete. Wenngleich die Musik dort nun nicht spielte. Ein Vierteljahrhundert später konnte der Westfälische Anzeiger melden: „Man gehe nach Ratingen und sehe, was dort Herr Brügelmann unternahm und ausführte, welch schöne Fabrik er stiftete und welchen Reichtum er sich erwarb.“

Am vergangenen Wochenende wurde nun musikalischer Reichtum anmutig ausgegossen über ein wohlwollendes Publikum. Es trugen auch Agnes Lipka (Sopran) und Tomas Kildisius (Bariton) zum Gelingen des klassischen Abends bei. Und am Ende illuminierte ein prachtvolles Höhenfeuerwerk die Classic Night im Park von Haus Cromford unter dem Sternenhimmel.