Stadt arbeitet an Antrag Wärmeplanung für Ratingen wird vorbereitet

Ratingen · Aktuell erarbeitet das für die räumliche Planung in Ratingen zuständige Stadtplanungsamt einen Förderantrag, um möglichst zügig ein Wärmeplanungskonzept erstellen zu können.

Auf dem Dach des Innenstadtgymnasiums gibt es bereits eine Photovoltaikanlage.

Foto: Stadt Ratingen

Mit dem anstehenden Wärmeplanungsgesetz werden Kommunen in den nächsten Jahren konkrete Pläne vorlegen müssen, wie sie ihre Heizinfrastruktur klimaneutral umbauen wollen. Auch Ratingen macht sich auf den Weg, die notwendige Wärmewende mittels einer stadtweiten Wärmeplanung strategisch anzugehen. Aktuell erarbeitet das für die räumliche Planung in Ratingen zuständige Stadtplanungsamt einen Förderantrag, um möglichst zügig ein Wärmeplanungskonzept erstellen zu können.

„Dabei wird der zu erwartende Wärmebedarf einer Kommune ermittelt und anschließend untersucht, wie diese Wärme mit erneuerbarer Energie erzeugt werden kann“, erläutert die Technische Beigeordnete Petra Cremer. „Einen Wärmeplan aufzustellen, nimmt zwei bis drei Jahre in Anspruch und ist eine mitunter komplexe Aufgabe. Schon der erste Schritt, die Erfassung der Wärme- und Kältebedarfe sowie der bestehenden Versorgungsstrukturen in der gesamten Stadt, ist sehr aufwendig.“

Darauf aufbauend, werden die Energieeffizienzpotenziale im Allgemeinen analysiert und die Möglichkeiten zur stärkeren Nutzung lokal verfügbarer Potenziale von nicht vermeidbarer Abwärme und erneuerbaren Energien ermittelt. Auf dieser Grundlage wird schließlich ein Zielbild entwickelt, wie die benötigte Wärme- und Kälteversorgung klimaneutral sichergestellt werden kann und welche Szenarien notwendig sind, um die formulierten Ziele zu erreichen.

Da die Versorgungsstrukturen nicht in einem Schritt umgebaut werden können, ist überdies ein Entwicklungspfad zu erarbeiten, um aufzuzeigen, in welchen Etappen die bestehenden Versorgungsnetze umgestellt werden können.

Die Ergebnisse dieser strategischen Wärmeplanung müssen dabei in den kommunalen Planungs- und Verwaltungsprozessen berücksichtigt werden, damit unter anderem auch die notwendigen Flächen für die kommunale Wärmewende sichergestellt werden. Hierzu gehören zum Beispiel Leitungstrassen, Flächen für saisonale Wärmespeicher, Heizzentralen, solarthermische Großanlagen oder die Erschließung von Umweltwärmequellen. „Die kommunale Wärmeplanung stärkt damit insbesondere die raumplanerische Dimension der Wärmewende“, sagt Petra Cremer. „In diesem Gesamtprozess werden die Stadtwerke Ratingen als wichtiger Akteur mit hohem Expertenwissen beteiligt sein.“

Der erste Schritt auf dem Weg zum Wärmeplan ist allerdings organisatorischer Natur. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt Wärmepläne über die Kommunalrichtlinie mit einer attraktiven Förderung. Petra Cremer: „Diese Zuschüsse wollen wir kurzfristig beantragen.“

Die Fraktion der Grünen hatte bereits Ende vergangenen Jahres darauf gedrungen, auf dem Weg zur Klimaneutralität keine Zeit zu verlieren und nicht auf eine gesetzliche Regelung zu warten. Deshalb hatte sie für den Ausschuss für Stadtentwicklung und Mobilität den Antrag gestellt, die Aufstellung einer kommunalen Wärmeplanung möglichst zeitnah zu beginnen.

Ein Vorschlag: die Abwasserwärme der beiden Kläranlagen oder von Tiefengeothermie zu nutzen.