Kunstbüdchen Lintorf Videoinstallation will neugierig machen

Ratingen · Die Arbeit von Gudrun Teich wird ab Freitag, 24. November, in Lintorf zu sehen sein.

Die Videokünstlerin Gudrun Teich stellt ab Freitag, 24. November, im Kunstbüdchen in Lintorf aus.

Foto: Kunstbüdchen

(Red/abin ) Das Büdchen an der Speestraße in Lintorf war früher Anlaufstelle für Besorgungen oder einfach eine Tüte Buntes. Nach seiner Schließung stand es eine Weile leer, bis Sabine Tünkers während der Pandemie auf die Idee kam, das kleine Häuschen wieder wach zu küssen. Seither dient es als Ausstellungsraum mitten im Stadtteil.

In wechselnden Ausstellungen können ausgewählte Künstler den Raum gestalten und ihre Arbeiten dort präsentieren. Zu sehen sind dort die unterschiedlichsten Kunstgattungen, darunter Lichtinstallation, Videokunst und Performance.

Jetzt zieht eine neue Ausstellung in das Kunstbüdchen ein. Unter dem Titel „SchauLust“ präsentiert dort die Künstlerin Gudrun Teich ab Freitag, 24. November, 19 Uhr eine Videoinstallation. Schon von Weitem wird eine Menschenmenge rund um das Büdchen an der Speestraße 43a zu sehen sein. Einige versuchen neugierig einen Blick ins Innere zu erhaschen, um zu erfahren, was es Neues gibt. Andere gehen oder fahren unbeeindruckt vorbei, stadtauswärts oder stadteinwärts. Dieses Szenario zeigt die Videoinstallation, die auf eine auf den Fensterscheiben angebrachte Folie, täglich von 16 bis 22 Uhr, projiziert wird.

Die Düsseldorfer Künstlerin Gudrun Teich, geboren 1961 in Barßel, studierte von 1988 bis 1992 bei Professor Nam June Paik an der Kunstakademie Düsseldorf. Seit ihrem Studienabschluss arbeitet sie als Cutterin bei verschiedenen Fernsehsendern und als freischaffende Künstlerin. Auch für ihre künstlerische Arbeit nutzt sie filmische Techniken wie Schnitt, Zoom, Loop und Slow Motion. Mit ihrer Videoinstallation „In vollen Zügen“ war sie 2022 bereits im Museum Ratingen zu sehen.

Die aktuelle Videoarbeit hat Teich speziell für das Kunstbüdchen in Lintorf entwickelt. Unter dem Titel „SchauLust“ beschäftigt sie sich damit, wie das Kunstbüdchen als Ort im Zentrum Lintorfs wahrgenommen wird und wie seine Außenwirkung ist.

Kunst möchte gesehen werden, Kunst möchte neugierig machen, Kunst möchte bewundert werden. Und schließlich ist es auch die Freude des Betrachtenden am Entdecken und Schauen, die hier thematisiert wird.

Zu sehen ist die Ausstellung bis 23. Februar. Zur Vernissage am Freitag, 24. November, freuen sich die Künstlerin Gudrun Teich und Sabine Tünkers auf angeregte Gespräche mit kunstinteressierten Lintorfern. Mehr Information zum Kunstbüdchen gibt es im Internet.

So ganz hat sich das Kunstbüdchen übrigens nicht von seiner ursprünglichen Bestimmung getrennt. Im benachbarten Automaten gibt es rund um die Uhr auch noch klassische Büdchenprodukte und Lebensmittel und Getränke mit regionalem Bezug. Und auch Kunst im Kleinformat kann hier am Automaten gezogen werden.

(RP/abin)