Kultur in Ratingen Oberschlesisches Landesmuseum plant neue Ausstellungen
Hösel · Das Oberschlesische Landesmuseum in Hösel hat sein Programm für das Jahr 2024 vorgestellt.
(Red) Im Rahmen des Neujahrsempfangs wurde das Jahresprogramm des Oberschlesischen Landesmuseums vorgestellt. Mit einem Workshop am Samstag, 10. Februar (13 bis 15 Uhr) unter dem Titel „Daten und Dokumente. Was lese ich aus den Exponaten?“ und einem Finissage-Rundgang mit dem Museumsdirektor am 18. Februar um 15 Uhr endet die Sonderausstellung „Grenzgänger. Alltag in einem geteilten Land“. Die Ausstellung beleuchtete die Geschichte Oberschlesiens in den Jahren 1922-1939, als die Region zwischen Deutschland und Polen geteilt war und die Bevölkerung vor ökonomischen und gesellschaftlichen Herausforderungen stand.
Am 5. Mai eröffnet die Sonderausstellung „Silberfieber. Der Tarnowitzer Bergbau – das UNESCO-Welterbe in Oberschlesien“, die gemeinsam mit dem Verein der Heimatfreunde des Tarnowitzer Landes – dem Trägerverein der einzigen UNESCO-Welterbestätte Oberschlesiens – konzipiert und erarbeitet wird. Die Sonderausstellung zeigt die Geschichte des Bergbaus in Tarnowitz/Tarnowskie Góry – von seiner Entstehung ab 1490 über den Niedergang bis zur Aufnahme in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes 2017. Ziel der Ausstellung ist die Vermittlung europäischer Industriekultur im Wandel der Zeit und insbesondere im deutsch-polnischen Kontext. Zum Auftakt der Sonderausstellung gastiert die Schlesische Philharmonie auf Zeche Zollverein. Das Konzert am 4. Mai versteht sich als musikalisches Vorprogramm und markiert den 20. Jahrestag des EU-Beitritts Polens.
Ab Herbst gibt es eine Ausstellung zum schlesischen Theater
Auf der Ausstellungsfläche im ersten Obergeschoss ist noch bis Ende Juni die Sonderausstellung „Dem Regiment zur Ehr, dem Vaterland zur Wehr. Preußische Regimenter in der Provinz Schlesien 1871-1914: Zwischen Militarismus und Alltagsleben“ zu sehen. Die Schau setzt sich historisch-kritisch mit der Wechselwirkung zwischen militärischer und ziviler Sphäre in Preußen auseinander und präsentiert über 700 Objekte aus der Sammlung von Norbert Kozioł aus dem oberschlesischen Peiskretscham/Pyskowice, der in mehr als vier Jahrzehnten Dutzende von Originaluniformen und Erinnerungsstücken der in Schlesien stationierten Einheiten des preußischen Militärs zusammengetragen hat.
Ab Herbst wird dort die Ausstellung „Schlesisches Theater. Geschichte und Gestalten“ zu sehen sein, die in Partnerschaft mit dem Schlesischen Theater in Kattowitz/Katowice, einer der bedeutendsten Theaterbühnen Polens, verwirklicht wird. Die Sonderausstellung zur Geschichte und aktuellen Arbeit des Theaters, das 1907 als Stadttheater eröffnet wurde, spiegelt die wechselvolle Geschichte der Region wider. Neben dem historischen Kontext stellt die Ausstellung mit dem Theater verbundene Personen, Kostüme ausgewählter Aufführungen und Fragmente von Theaterstücken vor. Auch diese Ausstellungseröffnung ist auf zwei Tage verteilt, da vor der Eröffnung in Ratingen eine Aufführung des Stückes „Byk“ (Stier) im Katakomben-Theater in Essen geplant ist.
In einer weiteren Sonderausstellung widmet sich das Museum ab dem 20. Juli anlässlich des 80. Jahrestages des Hitler-Attentats drei Persönlichkeiten mit oberschlesischen Bezügen, die Teil des Widerstands waren, nämlich Michael Graf Matuschka, Paulus von Husen und Hans Lukaschek.