Ratinger Beteiligung Ratinger wegen Schlägerei vor Gericht

RATINGEN/WUPPERTAL · Im Sommer 2023 saßen drei der vier Angeklagten im Saal, doch einer der beiden Ratinger fehlte.

Die Polizei muss mitunter auch zu Schlägereien ausrücken. Jetzt kommt es zu einem Prozess.

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Es ist nun schon das zweite Mal, dass die beiden angeklagten Ratinger (37, 42) und zwei Mitangeklagte aus Düsseldorf und Wuppertal zum Prozesstermin geladen sind. Im Sommer 2023 saßen drei der vier Angeklagten im Saal, und einer der beiden Ratinger fehlte.

Der 42-Jährige hatte seinen Anwalt ausrichten lassen, dass er in der Türkei sei und seine Mutter pflegen müsse. Die Ladung des Gerichts sei ihm dort nicht zugestellt worden. Der Richter klappte die Akte daraufhin wieder zu, um sie nun erneut aufzuschlagen. Sollten diesmal sämtliche Prozessbeteiligten anwesend sein, wird es um das gehen, was sich im September 2017 in einer Gaststätte in der Wuppertaler Nordstadt abgespielt haben soll.

Gemeinsam sollen die vier Angeklagten die Kneipe aufgesucht haben in der Absicht, dort einen „Teo“ oder „Teomann“ zu finden und körperlich anzugreifen. So hatten es offenbar Zeugen berichtet, die – zunächst unbeteiligt – in die Schlägerei verwickelt worden waren. Einem der Kneipenbesucher war mit einem Schlagring derart wuchtig ins Gesicht geschlagen worden, dass er eine Gesichtsfraktur erlitten hatte. Nach der Operation musste das Opfer noch zwei Wochen stationär im Krankenhaus behandelt werden.

Der zum geplatzten Prozessauftakt im Sommer 2023 in der Türkei weilende Angeklagte aus Ratingen soll derweil solange auf einen weiteren Zeugen eingeschlagen haben, bis der Mann zu Boden gefallen war. Daraufhin soll der 42-Jährige mit einem Messer mehrfach auf den Oberschenkel und den Unterarm des Mannes eingestochen haben. Ein weiterer Kneipenbesucher hatte eine Schnittverletzung am Oberschenkel erlitten, nachdem der Ratinger versucht hatte, auch auf ihn einzustechen. Ein Zeuge war mit dem Schlagring derart massiv auf den Hinterkopf geschlagen worden, dass er bewusstlos zu Boden fiel. Dort soll er einen weiteren Schlag ins Gesicht bekommen und eine Platzwunde sowie eine Nasenbeinfraktur davongetragen haben. Die drei Opfer (22, 25 und 47 Jahre) hatten den Ermittlern später berichtet, dass die Angeklagten die Kneipe gegen 1.15 Uhr betreten haben sollen.

Anfangs hieß es noch, dass die mitgeführten Messer nicht zum Einsatz gekommen seien. Später stellte sich heraus, dass zumindest eines der Opfer durch Messerstiche verletzt worden war. Die Täter waren nach dem gewalttätigen Übergriff mit einem schwarzen Pkw mit Mettmanner Kennzeichen geflüchtet. Die Verletzten waren vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht worden. Die Staatsanwaltschaft wirft einem der beiden Angeklagten aus Ratingen zudem vor, sich im April 2021 von hinten an einen Mann herangeschlichen und ihm Reizgas ins Gesicht gesprüht zu haben. Anschließend soll er mit einem der drei Mitangeklagten auf den am Boden liegenden Mann eingeschlagen und diesen getreten haben. Ein Zeuge, der dem Opfer hatte zu Hilfe eilen wollen, wurde von den Angeklagten ebenfalls mit Reizgas besprüht. Die Kammer will am 7. Februar verhandeln und noch am gleichen Tag das Urteil verkünden.