Realschüler besuchen Demenzkranke
Heisenberg-Schule und Haus Bethesda kooperieren erfolgreich — für beide Seiten.
Lintorf. Eine etwas ungewöhnliche Kooperation haben jetzt die Werner-Heisenberg-Realschule und das Fliedner-Krankenhaus besiegelt: Die Realschüler haben die Möglichkeit, in der Wohngemeinschaft für Demenzkranke im Haus Bethesda eine Art freiwilligen Sozialdienst zu leisten.
Schulleiter Wolfgang Schoch hatte mit Susanne Schmalenberg vom psychologischen Dienst des Fliedner-Krankenhauses das Projekt auf den Weg gebracht. Als es in der 10. Klasse vorgestellt wurde, waren beide von der großen Resonanz überrascht. Letztlich wurden zehn Schüler ausgewählt, — fünf in jedem Halbjahr — die zwei Stunden in der Woche Zeit mit den Demenzkranken verbringen. „Natürlich wurden die Jugendlichen auf das vorbereitet, mit dem sie konfrontiert werden“, sagte Schmalenberg.
Von dem Projekt profitieren übrigens beide Seiten. „Die Demenzkranken blühen regelrecht auf, wenn junge Menschen kommen, und die Jugendlichen wiederum lernen, Vorurteile gegen Alte und Kranke abzubauen.“ Die Realschüler nehmen bei ihren wöchentlichen Besuchen an den Gruppenangeboten für die Demenzpatienten teil — etwa am „Erzählcafé“. „Die wundern sich dann, wie früher der Schulalltag aussah, staunen, dass die Patienten noch Gedichte auswendig kennen“, berichtet Schmalenberg. Und für die alten Leute sind die Besuche der Jugendliche anregend, etwa wenn bei Festen miteinander getanzt wird.
Für das soziale Engagement gibt es ein individuelles Zeugnis, das das Abschlusszeugnis aufwerten kann. Schoch: „Ein zukunftsträchtiges Projekt.“ joda