Schleicher soll die Jecken führen

Hubertus Brauer, der langjährige Chef des Karnevalsausschusses Ratingen, hört auf.

Foto: Achim Blazy

Die Zäsur kommt. Hubertus Brauer, langjähriger Chef des Karnevalsausschusses (KA), hört auf. Michael Schleicher, Ex-Präsident der Prinzengarde blau-weiss, soll neuer erster Vorsitzender des Dachverbandes der Karnevalsgesellschaften werden. Gestern Abend stellte der geschäftsführende Vorstand dem Gesamtvorstand diesen personellen Umbruch vor.

Es sei an der Zeit, das Amt in jüngere Hände zu geben, erklärte Brauer im Gespräch mit unserer Zeitung. Der 65-Jährige will den Weg freimachen für neue Ideen und frischen Schwung im KA. Die Kandidatur für den neuen Chef des KA sei aus dem Kreis des geschäftsführenden Vorstandes heraus entstanden, so Brauer.

Schleicher ist ein alter Hase im Karnevalsgeschäft, war zuletzt als Adjutant der Ratingia aktiv. Und er gehörte auch zu den schärfsten Kritikern des KA. Noch vor wenigen Jahren hatte er die Führung des Ausschusses zusammen mit Michael Droste, Chef der Stadtgarde Funken Rot-Wiss, hart angepackt. Der KA habe zu viele Häuptlinge, er komme zu altbacken daher, hieß es damals.

Schleicher will in neuer Funktion den KA wieder stärker ins Zentrum des Karnevals rücken. „Der Karneval hat in Ratingen einen hohen Stellenwert“, betonte der 45-Jährige, der weiß, dass eine Mammutaufgabe auf ihn zukommen wird. So geht es unter anderem darum, die Finanzen in den kommenden Jahren auf eine solide Basis zu stellen. Schleicher will auch klären, wie es mit der Wagenbauhalle an der Sandstraße weitergeht, ob die Karnevalisten diesen Standort über das Jahr 2016 hinaus nutzen können oder ob sich eine Alternative anbietet.

Zwölf Karnevalsgesellschaften gehören zum KA, die Mitgliederversammlung muss den neuen Chef wählen — wahrscheinlich im Mai.