Schwarzbachtal: Frust über Straßensperrung

Der Landesbetrieb Straßen NRW saniert derzeit die L 239 im Schwarzbachtal. Ob die Arbeiten in diesem Jahr noch fertig werden, ist ungewiss. Die Anwohner sagen, sie seien nicht über Sperrungen informiert worden.

Ratingen. Viele haben lange gewartet und sich gefragt: Wann tut sich endlich etwas im Schwarzbachtal an der L 239? Denn dort ist im vergangenen Januar das Erdreich abgerutscht. Der Hang musste gesichert werden. Jetzt endlich rollten die ersten Bagger an. Kurz vorher informierte der Landesbetrieb Straßenbau, dass die Fahrbahn saniert wird. Voraussichtliches Bauende sollte damals Mitte Dezember sein.

Doch so genau will sich der Landesbetrieb nicht mehr festlegen. „Wir sind zwar im Zeitplan, allerdings kann man ja nie wissen, wie sich das Wetter entwickelt“, sagt Sprecherin Christine Binz auf Nachfrage unserer Redaktion.

Bis jetzt seien Bäume gefällt worden und der Hang sei mit so genannten Faschinen gesichert worden. Das sind Reisiggitter, die auf das Erdreich gelegt werden, damit Geröll nicht weiter abrutschen kann. „Diese Arbeiten werden auch bis Mitte Dezember erledigt sein“, sagt sie.

Geplant war aber von Anfang an auch, die Fahrbahn auf einem 300 Meter langen Teilstück der L 239 zu verbreitern. Dies soll aber nicht mehr in diesem Jahr geschehen, „damit fangen wir dann Anfang Januar an“, sagt sie. Die Kosten dafür: 550 000 Euro.

Die Anwohner der L239 im Schwarzbachtal sind jedenfalls nicht im Vorfeld informiert worden. Das bestätigt auch der Landesbetrieb, sagt aber zudem, dass es im Vorfeld genügend Medienveröffentlichungen gegeben habe, weshalb jeder ausreichend über die Baumaßnahme bescheid wissen müsse.

Wer sich im Schwarzbachtal mit den Bürgern unterhält, der merkt sehr schnell: Mitnichten weiß jeder darüber Bescheid, was dort gemacht wird und wie lange die Baumaßnahme dauern wird.

„Wir hätten uns gewünscht, dass uns einer informiert. Wir haben niemals ein Schreiben darüber bekommen, wann die Straße gesperrt wird“, sagt Landwirt Jürgen Benninghoven, dessen Bauerngarten direkt an der L 239 liegt. Er und seine Mitarbeiter hätten zu Beginn der Bauarbeiten nicht einmal gewusst, welche Umleitungen sie fahren sollten.

Die derzeitigen Sperrungen haben ihm auch schon Umsatzeinbußen beschert. „40 Prozent weniger Kundschaft kommt vorbei. Wenn die jetzt nicht zügig fertig werden, ist das sehr ärgerlich für mich“, sagt er.

Auch Heinz Wittig, Inhaber des gleichnamigen Reiterhofs, wurde im Vorfeld nicht über die Bauarbeiten informiert. „Wie das abgelaufen ist, geht gar nicht. Ein Schreiben wäre ja möglich gewesen“, sagt er. Und für die Menschen, die bei ihm reiten, sei es auch nicht immer einfach, den Weg zum Hof zu finden. „Die Ausschilderung ist nicht immer eindeutig“, sagt Wittig.

Dieser Meinung ist auch Gerd Pfankuchen, der ebenfalls im Schwarzbachtal lebt. Ihn ärgert aber nicht nur die Sperrung an sich. „Das ist alles doch nur Flickerei und ändert nichts an dem generellen Zustand der kompletten Landstraße. Das Geld hätten sie sich auch einfach sparen können.“