Ratinger Wirtschaft Stadt soll sich besser vermarkten

Ratingen · Beim Sommerfest des Unternehmensverbandes wurde es deutlich: Die Stadt ist ein Top-Wirtschaftsstandort. Doch man braucht vor allem Fachkräfte und muss sich besser vermarkten. Es gibt Ideen.

Ratingen Ost ist ein wichtiger Wirtschaftsstandort. Doch es fehlen zahlreiche Fachkräfte.

Foto: Achim Blazy (abz)

Akuter Fachkräftemangel: Die Ratinger Verwaltung und die Unternehmen am Standort werben verstärkt um Mitarbeiter, doch der Markt ist quasi leergefegt. Die CDU hat gefordert, dass Ratingen seine Vorteile stärker vermarktet und herausstellt. Stellenanzeigen finden sich aktuell zuhauf, insbesondere im Einzelhandel sucht beinahe jedes Geschäft neue Mitarbeiter.

Aber nicht nur dort: Personal- und Fachkräftemangel macht sich in beinahe jeder Branche bemerkbar; in der Privatwirtschaft genauso wie in der städtischen Verwaltung. „In zahlreichen Gesprächen mit der Wirtschaft und der Verwaltung bekommen wir immer wieder bestätigt, wie hart umkämpft der Arbeitsmarkt aktuell ist“, berichtete Tatjana Pfotenhauer, Ratsfrau und Mitglied der CDU im Wirtschaftsförderungsausschuss.

Die CDU will dem entgegenwirken, und zwar mit Hilfe von modernen städtischen Image- und Werbemaßnahmen. Die Christdemokraten forderten in einem Antrag, dass die Stadt in Abstimmung mit der Wirtschaft ein „Welcome-to-Ratingen-Paket“ erstellt.

Eine ideale Lage zwischen
den Zentren großer Städte

„Die Idee dahinter ist, dass sich potenzielle Mitarbeiter heute sehr aktiv für Unternehmen entscheiden“, erklärte Oliver Thrun, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU und Sprecher im Wirtschaftsförderungsausschuss. „Dabei spielt auch der Standort gewichtig in die Auswahlkriterien mit rein“, so Thrun.

Es müssen, so die CDU, die vielfältigen Vorteile Ratingens sowie die innovativen Projekte, die sich Stadt und Politik für die Zukunft der Dumeklemmerstadt vorgenommen haben, stärker herausgestellt werden. Pfotenhauer erklärte: „Ratingen liegt ideal zwischen den Zentren großer Städte, ist verkehrlich national wie international sehr gut angebunden und dabei ruhig, grün und idyllisch. Die Stadt tut viel für Familien mit dem Kita- und Schulausbau und bemüht sich mit neuen ÖPNV-Anbindungen, dem Radwegeausbau sowie mit nachhaltigen Wärmekonzepten, auch in Zukunft eine der lebenswertesten Städte in der Rhein-Ruhr-Region zu bleiben.“

Das Konzept der CDU sieht zwei Stufen vor: Bereits in Stellenanzeigen könnten Wirtschaft und Verwaltung mit einem modernen Imagefilm sowie Informationen zur Stadt, Infrastruktur sowie Zukunftsaussicht für den Standort und seine Vorzüge werben. Sobald eine Neuanstellung erfolgt ist, sollen die neuen Mitarbeiter ein möglichst digitales Info- und Gutscheinheft erhalten, um Ratingen und seine vielen Vorzüge kennenzulernen.

„Wir müssen uns aktiv vermarkten, um auf dem Arbeitsmarkt konkurrenzfähig zu bleiben. Hier müssen die privaten Unternehmen und die kommunale Verwaltung eng zusammenarbeiten, um Ratingen langfristig attraktiv zu halten – deshalb unser Antrag hierzu“, so Pfotenhauer und Thrun.

Darüber sprach man auch beim Unternehmensverband. Es herrsche akuter Handlungsbedarf, so der Tenor.