Stadttheater wird zur Arena der Musik und Stimmen

Peter Baumgärtner, der künstlerische Leiter von Voices, hat ein höchst attraktives Programm zusammengestellt. Zu Gast sind unter anderem Helen Schneider und Hella von Sinnen.

Foto: D. Janicki

Ratingen. „Alles stimmt!“ Der Titel des diesjährigen Voices-Festivals ist Programm. Und Peter Baumgärtner, der künstlerische Leiter des bewährten Ratinger Veranstaltungsreigens, kann wirklich zufrieden sein mit der musikalischen Mischung, die er wie ein guter Koch kreiert, angerührt und verfeinert hat. Die Rezeptur ist nicht starr, nur das liebe Geld gibt den Rahmen vor. Baumgärtner, selbst Schlagzeuger, lässt sich gerne leiten und inspirieren. Und man spürt bei der Vorstellung des abwechslungsreichen Programms: In diesem Jahr hat er aus dem Etat (20 000 Euro von der Stadt plus Sponsorengelder plus Landesförderung) das künstlerische Maximum herausgeholt. Es sind tolle Künstler dabei, die dazu einladen, in die Welt der Stimmen und Instrumente einzutauchen, ja sich fallen zu lassen. Zwischen dem 12. und 15. November wird dies möglich sein, Veranstaltungsort ist jeweils das Stadttheater.

Was wird geboten? Eine Menge! Sänger Tom Gaebel und seine kleine feine Big Band machen am Donnerstag, 12. November, ab 20 Uhr den Auftakt. Ein bisschen Beatles, ein bisschen Rat Pack, eine Menge James Bond — und dazu sein Orchester. Spannende Geschichte.

Freitag, 13. November, steht ganz im Zeichen der Jazz-Voices (20 Uhr). Im ersten Teil gastiert das Susan Weinert „Fjord Trio“ — auf der Basis eines melodiös akzentuierten Bass-Spiels. Im zweiten Teil gastiert das Filippa Gojo Quartett. Gojo ist die Gewinnerin des deutschen Nachwuchs-Jazzpreises 2015.

Schlag auf Schlag geht’s weiter — und zwar am Samstag, 14. November, mit der Vocal Night (20 Uhr). Im ersten Teil treten Andreas Schleicher und sein Orchester zusammen mit dem Indigo-Streichquartett auf. „Erstmalig in der Geschichte von Voices gibt es deutsche Texte“, betont Baumgärtner. Teil zwei bestreiten die New Amsterdam Voices, sieben A-cappella-Künstlerinnen, die einen Mix und Jazz und Pop bringen.

Und dann ist doch noch eine alte Bekannte, die im Jahr 2008 in Ratingen fulminant gastierte: Helen Schneider. Sie und ihr Gitarrist Jo Ambros beschließen den Abend mit Stücken aus den 60er und 70er Jahren. Es ist mittlerweiler zur Tradition geworden, das Festival mit einer Lesung zu beschließen: Am Sonntag, 15. November, trägt Hella von Sinnen Geschichten von Hans Christian Andersen vor — und arbeitet eigene Episoden aus ihrem Leben mit ein.

Baumgärtner und Uwe Muth, sein Kollege von Agentur Sensitive Colours, ist froh, dass sich dieses künstlerische Format in Ratingen bewährt hat. Und er hofft, dass die Stimmen auch in den kommenden Jahren erklingen werden.

Botschaft: Je früher man einen Bewilligungsbescheid über den nächsten städtischen Zuschuss bekommt, desto besser kann man planen. Die Stadt wird einen Doppelhaushalt 2016/2017 verabschieden. Und dabei wird es einmal mehr um die Fragen gehen, ob man sich zum Festival bekennt.