Stiftung aller Dumeklemmer

Ratinger können bald ihre eigene Bürgerstiftung gründen und Geld für Projekte spenden.

Ratingen. Kinder bei den Hausaufgaben betreuen, alte Menschen in Pflegeheimen besuchen oder Jugendliche im Sportverein trainieren — viele dieser Aufgaben übernehmen in Ratingen Ehrenamtler. Sie arbeiten oft in Projekten mit, die aber wiederum Geld kosten. Die Stadt bezuschusst viele dieser Projekte, doch irgendwann sind diese Fördertöpfe ausgeschöpft.

Aber: Es gibt Unternehmen und Privatpersonen, die einen Teil ihres Besitzes für gute Taten abgeben wollen. „Wir haben schon einige Anfragen gehabt von Firmen aber auch Bürgern, die wissen wollten, welches Projekt oder Einrichtung sie unterstützen können“, sagt Bürgermeister Harald Birkenkamp. Es sei jedoch schwierig, eine Empfehlung auszusprechen, wo das Geld am dringendsten gebraucht werde. Denn viele Projekte oder Einrichtungen seien sinnvoll und können einen Zuschuss gebrauchen.

Doch jetzt soll alles einfacher werden: Ratinger können ihre Spenden an eine neue Stiftung überweisen. Ihr Name: Dumeklemmerstiftung — eine Bürgerstiftung in Ratingen. Am Mittwoch stellten Birkenkamp und Initiatoren das Konzept der Stiftung vor. Ihr Zweck ist es, Projekte im Bereich der Bildung und Erziehung, gesunder Ernährung, Kunst und Kultur oder des Zusammenlebens der Generationen zu fördern. Ratinger können der Stiftung Geld spenden, diese sammelt es und gibt die Zinserträge weiter an Einrichtungen, die sich mit ihren Projekten bei der Dumeklemmerstiftung um einen Zuschuss bewerben.

Dafür muss aber erst jede Menge Geld vorhanden sein: Insgesamt drei Millionen Euro wollen die Initiatoren sammeln. Dieser Betrag wird angelegt. Aus den Zinserträgen sollen die Zuwendungen an die Projekte fließen. „Wir sind sehr optimistisch, dass wir das Geld in wenigen Jahren zusammen bekommen“, sagt Ina Bisani, eine der Initiatoren und Koordinatorin des Projekt „Unternehmen Zukunft — Freiwilligendienste in Ratingen“. Und in Zukunft soll es dann auch nach Möglichkeit eine Geschäftsstelle, aber zumindest einen Anlaufpunkt geben, „damit sowohl diejenigen, die stiften, aber auch die Ehrenamtlichen einen Ansprechpartner haben“.

Weil es sich um eine Bürgerstiftung handelt, kann jeder Gründungsmitglied werden. „Zuerst haben wir überlegt, ob wir die Mitgliedschaft an einen bestimmten Betrag koppeln. Wir haben aber davon Abstand genommen, damit jeder sagen kann: Ich war bei der Gründung der Stiftung dabei“, sagt Schauspieler Rolf Berg, der mit seiner Popularität Werbung für die Stiftung machen soll. Die Gründungsversammlung, zu der jeder Bürger eingeladen ist, ist am 30. Mai in der Dumeklemmerhalle. Vorher, am 5. Mai, wird es am selben Ort eine Informationsveranstaltung geben, auf der die Ratinger alles über die Stiftung erfahren können. Beide Veranstaltungen beginnen um 19 Uhr.