Streit um Notfallpraxis geht weiter
Die Volksvertreter sind gegen den Vorschlag, dass die Klinik die Praxis an der Mülheimer Straße ersetzt.
Seit gut einem Jahr beschäftigt die ungewisse Zukunft der Notfallpraxen im Gebiet Nordrhein auch die Landespolitiker. Aus diesem Grund hat Elisabeth Müller-Witt, SPD-Landtagsabgeordnete für Ratingen und Heiligenhaus, hat nun in einem ausführlichen Gespräch mit dem Geschäftsführer des St. Marien-Krankenhauses in Ratingen, Ralf Hermsen, den aktuellen Sachstand erörtert.
Hintergrund ist der kürzlich bekanntgewordene Vorschlag, die Patienten der Notfallpraxen auf die Notfallambulanzen der Krankenhäuser zu verweisen. Wie zu erwarten, zeigte sich Hermsen von diesem Vorschlag der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) nicht begeistert.
Müller-Witt betonte: „Mit diesem Vorgehen würden die Krankenhäuser und ihre Notfallambulanzen eindeutig überfordert sein, sowohl was die Abwicklung der Fälle angeht als auch durch die sehr viel höheren Kosten in einer Klinik.“ Dies sei die falsche Lösung. „Wie schon in der Vergangenheit werden Jens Geyer (Landtagsabgeordneter für Monheim und Langenfeld) und ich in der Sache am Ball bleiben und uns im Sinne der Menschen in unseren Wahlkreisen für eine patientenfreundliche Lösung einsetzen“, betonte Müller-Witt.
Der Plan, die Notfallpraxis an der Mülheimer Straße ganz aufzugeben, hatte in Kreisen von Ärzten und Politik für große Empörung gesorgt. Die medizinische Anlaufstelle werde sehr genutzt, hieß es. Sollte die Praxis tatsächlich schließen, müssten Eltern erkrankter Kinder weite Umwege fahren. Eine Stadt wie Ratingen mit fast 92 000 Bürgern brauche eine eigene Notfallpraxis.