Ratingen Dialog-Displays sollen Raser ausbremsen

Ratingen. · Die Stadt führt sogenannte Dialog-Displays ein – zunächst in Ratingen Süd. Eine Anlage kostet 2500 Euro.

Auf dem Display wird die Geschwindigkeit der Fahrzeuge angezeigt und es wird eine positive oder negative Rückmeldung gezeigt.

Foto: Achim Blazy (abz)

Das ist statistisch längst erwiesen und beschäftigt die Polizei immer wieder sehr intensiv: Überhöhte Geschwindigkeit ist einer der größten Risikofaktoren für Unfälle – ein Dauerproblem. Daher ist es besonders wichtig, dass Autofahrer gerade in sensiblen Bereichen wie in der Nähe von Schulen oder Kitas langsam fahren.

Ein Problem besteht aber darin, die geltenden Geschwindigkeitsbeschränkungen konsequent zu überwachen, die Polizei kann nicht rund um die Uhr an allen als gefährlich empfundenen Straßen stehen.

Die Stadt Ratingen will in diesem Bereich nun neue Wege gehen und sogenannte Dialog-Displays ausprobieren. Die erste Anlage wurde nun an der Gerhardstraße in Ratingen-Süd ­installiert.

Bei Dialog-Displays handelt es sich um Geschwindigkeitsmessanlagen mit einem Anzeigefeld, auf welchem dem Autofahrer direkt signalisiert werden kann, wie schnell er gerade fährt. Die Tempoangabe kann dabei auch kombiniert werden mit einer positiven oder negativen Rückmeldung (lächelndes oder enttäuschtes Gesicht zum Beispiel).

„Ich glaube, dass viele Autofahrer eher in Gedanken und aus Versehen zu schnell fahren und schnell vom Gas gehen werden, wenn ihnen die Überschreitung angezeigt wird“, sagt Bürgermeister Klaus Pesch. „Daher verspreche ich mir durchaus eine positive Wirkung durch die Dialog-Displays. Diese ist im Übrigen auch schon durch Studien bestätigt worden.“

Im ersten Schritt werden zwei Modelle ausprobiert: ein solarbetriebenes, das zunächst an der Gerhardstraße zum Einsatz kommt, sowie ein kabelgebundenes, das in Kürze, nach Montage einer Steckdose an einer Straßenlaterne, die Autofahrer auf der Bahnhofstraße zur Ordnung rufen soll. Wenn sich der Einsatz bewährt, soll es zwei Anlagen je Stadtteil geben. Es ist also eine Art Pilotversuch. Anwohner der Gerhardstraße begrüßen die Maßnahme, die gleich für reichlich Gesprächsstoff sorgt.

Ob der Standort der Anlage (in Höhe Hausnummer 32) richtig gewählt wurde, lässt sich jetzt noch nicht abschätzen. Fakt ist: Auf dieser Tempo-30-Straße gibt es immer wieder zum Teil drastische Überschreitungen. Die Daten eines Tages werden gespeichert und können später ausgewertet werden. Nach rund sechs Wochen will man eine erste Bilanz ziehen. Eine Anlage kostet nach Angaben des Tiefbauamtes rund 2500 Euro. Mit Hilfe einer Infrarot-Messung werden die Geschwindigkeiten erfasst. Auch Radfahrer können übrigens sehen, wie schnell sie auf der Gerhardstraße unterwegs sind.