Ärger in Ratingen BU-Fraktion lehnt höhere Bäderpreise ab

Ratingen · Die Fraktion kann die erneute Preiserhöhung nicht nachvollziehen und nennt Gegenargumente.

Blick auf das Freibad in Mitte. Bis zur neuen Saison dauert es nicht mehr lang.

Foto: Achim Blazy (abz)

Die höheren Bäderpreise ab dem 1. Mai bleiben ein großer Aufreger. Und es gibt Kritik aus den Reihen der Politik: Die vom Stadtrat beschlossenen erneuten Preiserhöhungen der Eintrittsentgelte für die Ratinger Frei- und Hallenbäder seien gegen das einstimmige Votum der Fraktion der Bürger Union (BU) beschlossen worden. Lediglich die Fraktion von „Die Partei“ habe sich dabei dem Votum der BU angeschlossen, alle anderen Fraktionen stimmten der von der Verwaltung vorgeschlagenen Preiserhöhung geschlossen zu.

Wie Berichten zu entnehmen war, regt sich seitens der Stammgäste erbitterter Widerstand gegen diese abermalige Preisanpassung. Diese Kritik kann die BU nachvollziehen, sie decke sich mit der in der Hauptausschusssitzung vorgebrachten Kritik, die bei der Verwaltung und den übrigen Fraktionen kein Gehör gefunden habe.

Erst im September des vergangenen Jahres seien die Preise deutlich angehoben worden. Diese Erhöhung sei auch darin begründet gewesen, dass zuvor die Preise seit vielen Jahren trotz steigender Kosten nicht angehoben worden waren und gleichzeitig ein extremer Anstieg der Energiebeschaffungskosten wenigsten zum Teil kompensiert werden musste, so die BU.

Man habe sich seinerzeit im Stadtrat darauf verständigt, dass zukünftig eine angemessene Preisanpassung im Rhythmus von zwei bis drei Jahren erfolgen sollte, damit solch große Preissprünge vermieden werden können. Nun seien nicht einmal sieben Monate vergangen, und die zu erwartenden Steigerungen bei den Lohnkosten seien momentan noch gar nicht abschließend zu beziffern, die Energiebeschaffungskosten zudem tendenziell eher fallend, urteilt die Fraktion.

Vor diesem Hintergrund bestehe aktuell kein Handlungsbedarf, die Bürger noch stärker finanziell zu belasten. Und man sieht den möglichen Bau eines neuen Freizeitbades auch vor diesem Hintergrund äußerst kritisch.

Die Entgelterhöhung sei erforderlich, um den weiteren Anstieg der von der Stadt zu 100 Prozent zu tragenden Bäderverluste zu begrenzen. Man hatte die Preise zuletzt zum 1. September 2022 angepasst, „um sich deutlich markt- und nachfragegerechter aufzustellen“, hieß es in der Vorlage der Stadtwerke für den Rat.

Die extrem gestiegenen Energiepreise aufgrund nicht beeinflussbarer Entwicklungen seien im Jahr 2022 mit Hilfe einer Erlössteigerung durch eine Preisanpassung und durch diverse Energiesparmaßnahmen in den Bädern abgemildert worden, so die Vorlage.