Wasserleiche: Tötete Wülfrather wegen 11 400 Euro?

Die Polizei verdächtigt einen Bekannten der Ratingerin. Er soll die Frau in ihrem Auto erschossen haben.

Ratingen. Um in den Besitz von 11 400 Euro zu gelangen, soll ein 63 Jahre alter Mann aus Wülfrath im Kreis Mettmann zum Mörder geworden sein. Die Staatsanwaltschaft Duisburg wirft dem mittellosen Ingenieur vor, die Frau (56) aus Ratingen, die ein Angler am Freitag im Rhein in Duisburg entdeckt hatte, mit mehreren Kopfschüssen getötet zu haben.

Fünf Tage nach der Tat präsentierten die Ermittler am Mittwoch den Verdächtigen, der zu den Vorwürfen schweigt. „Nachdem er sich bei ersten Befragungen in Widersprüche verstrickt hat, verweigert er jetzt die Aussage“, sagte der Leiter der Mordkommission, Arndt Rother.

Aber auch ohne Geständnis ist Rother davon überzeugt, dass der Verdächtige gemordet hat, um in den Besitz des Geldes zu kommen, das aus einer Erbschaft des Opfers stammt. Rother: „In seiner Wohnung haben wir 8600 Euro und mehrere Schusswaffen gefunden. Für eine hat er eine Waffenbesitzkarte.“ Ob die Tatwaffe darunter ist, müsse noch geklärt werden. Am vergangenen Donnerstagnachmittag soll der Wülfrather seine Bekannte in Ratingen abgeholt haben, um mit ihr ein neues Auto zu kaufen. Was in den folgenden Stunden passierte, ist noch unklar. Gegen 23 Uhr wurde die Fremdsprachensekretärin durch mehrere Schüsse in den Kopf getötet. Nachdem Polizisten den Kleinwagen (Foto) des Opfers 700 Meter vom Fundort der Leiche entfernt entdeckt haben, „gehen wir davon aus, dass sie in dem Auto ermordet worden ist“, sagte der Kommissar.

Die Leiche hat der Täter am Rheinufer abgelegt, die Kennzeichen „ME-AJ 888“ des Autos abmontiert. Sie wurden bis jetzt nicht gefunden.

Gegen den Tatverdächtigen hat ein Ermittlungsrichter einen Haftbefehl wegen Mordes aus Habgier erlassen.