Weinfest-Veranstalter hoffen auf verkaufsoffenen Sonntag
Werbegemeinschaft und Stadt wollen, dass die Geschäfte im Gegensatz zu 2017 öffnen dürfen.
Ratingen. Seit 28 Jahren veranstaltet die Werbegemeinschaft Lintorf ihren traditionellen Weinmarkt. Es ist nicht nur ein einfaches Fest, sondern hat sich mittlerweile zu einem Publikumsmagneten entwickelt, das nicht nur Lintorfer, sondern auch Besucher aus der Umgebung anzieht. Schon seit dem ersten Weinmarkt, der damals noch auf dem alten Marktplatz auf der Speestraße stattfand, präsentieren die Winzer Achenbach, Busch, Dorst, Hammen und Knell aus Rheinhessen ihre leckeren Tropfen. Und seit einigen Jahren verstärkt das Lintorfer Wein- und Feinkostgeschäft „Leib und Rebe“ das vielseitige Angebot mit Weinen aus anderen deutschen aber auch internationalen Anbaugebieten.
„Wir spekulieren diesmal auf besseres Wetter, auch wenn im letzten Jahr die Besucher gezeigt haben, dass sie sich nicht abschrecken und sich auch bei Regen den Wein haben schmecken lassen“, sagte Sabrina Butenberg-Melchert, zweite Vorsitzende der Werbegemeinschaft.
Zum Erfolg der Veranstaltung hat mit Ausnahme im vergangenen Jahr, der verkaufsoffene Sonntag beigetragen, an dem der Lintorfer Einzelhandel zeigen konnte, was er zu bieten hat. „Nachdem wir letztes Jahr nicht öffnen durften, hoffen wir, dass es dieses Mal wieder klappt. Wir versuchen alles, mit tatkräftiger Unterstützung durch die Stadt“, so Sabrina Butenberg-Melchert. Gerade in Zeiten des zunehmenden Internethandels sei es umso wichtiger, sich im direkten Kundenkontakt präsentieren zu können.
Bürgermeister Klaus Konrad Pesch setzt sich persönlich dafür ein. Noch gibt es aber keine endgültige Entscheidung. Die Gewerkschaft verdi steht nach wie vor aus wirtschaftspolitischen Gründen skeptisch bis ablehnend zu einem verkaufsoffenen Sonntag. Für das Genehmigungsverfahren zur Sonntagsöffnung hat die Stadt erneut die Bürger um Mithilfe gebeten. Über eine Umfrage im Internet, sollen sie ihren Anlass für den Besuch am 3. Juni in Lintorf kundtun.
Pesch ist aber optimistisch, dass in der diesjährigen Beschlussvorlage alle Kriterien für eine Genehmigung der Sonntagsöffnung erfüllt sind. „Die sorgfältig zusammengetragenen Fakten und Prognosen werden hoffentlich hieb- und stichfest darlegen, dass der Weinmarkt das eigentliche Zugpferd für die Besucher an diesem Sonntag ist und dass der verkaufsoffene Sonntag ,on top‘ noch darauf gesetzt wird“, erklärte der Bürgermeister gestern.
Auch wenn der Veranstaltungsort nicht im unmittelbaren Zentrum des Dorfes liege, sei ein räumlicher Zusammenhang (ein wichtiges Kriterium für die Genehmigung) aufgrund verkehrstechnischer Pendelbewegungen ebenfalls gegeben. „Die Haltestellen für die mit öffentlichen Verkehrsmittel anreisenden Besucher liegen im Ortskern und auch für die, die mit dem Auto kommen, bieten sich hier einige Parkplätz“, so Pesch.