„Wir müssen Lintorf weiter fördern“

HelgaKrumbeck ist seit kurzem die Vorsitzende der Werbegemeinschaft Lintorf. Sie lebt seit elf Jahren im Stadtteil.

Foto: Dietrich Janicki

„Lintorf hat, was viele auswärts suchen“ ist seit Jahren der Spruch der Werbegemeinschaft. . .

Helga Krumbeck (60): Und bevor Sie fragen, nein, den werden wir nicht verändern, weil er einfach so passend ist. Wer nicht will, muss den Ort gar nicht verlassen, weil es hier alles zum täglichen Leben gibt. Dazu kommt eine perfekte Anbindung an die Natur. Auch die Infrastruktur mit Autobahnen und Flughafen ist optimal. Und mit dem Allwetterbad und dem Kulturangebot in der Manege haben wir ein sehr gutes Freizeitangebot.

Das klingt, als wären Sie von Ihrer Heimat sehr begeistert.

Krumbeck: Als wir aus Norwegen zurückkamen, haben wir erst in Meerbusch gewohnt, wollten aber 2004 umziehen, haben uns viel umgesehen in der Region. Als wir nach Lintorf gekommen sind, haben wir uns hier von Anfang an wohl gefühlt. Und das hat sich auch nicht geändert. Es ist ein liebenswerter Ort, den man weiter fördern muss.

Es ist ja nun auch nicht alles Gold, was glänzt, oder?

Krumbrink: Natürlich wäre es schön, wenn wir einen Herrenausstatter oder ein Schuhgeschäft im Ort hätten. Aber da haben wir nun einmal nur bedingt Einfluss. Wir können zwar mit den Vermietern sprechen, aber letztlich entscheiden sie selbst.

Sie sind keine Lintorferin. Ist das eigentlich ein Vorteil für ihre Aufgabe?

Krumbeck: (lacht) Ich denke, dass diese Tatsache gute und schlechte Seiten hat. Sicherlich ist es für mich schwerer, weil ich im Ort nicht so verwurzelt bin. Positiv daran kann sicher sein, dass ich als Zugereiste etwas weniger an gewachsene Verpflichtungen gebunden bin.

„Neue Besen kehren gut“ heißt es so schön. Was werden Sie verändern?

Krumbeck: Ich bin der Meinung, dass man erfolgreiche Arbeit nur aufgrund eines neuen Gesichts nicht verändern sollte. Unsere Veranstaltungen sind über die Stadtgrenzen hinaus beliebt. Nehmen Sie nur den Handwerkermarkt, der mittlerweile an seine Kapazitätsgrenzen stößt.

Aber es sind nicht nur die großen Veranstaltungen, die Ihre Arbeit ausmachen.

Krumbeck: Es ist ja nicht nur meine Arbeit, die Organisation haben wir im Vorstand auf mehrere Schultern verteilt. Das wäre sonst auch überhaupt nicht zu leisten. Auch die Blumenampeln, die Bepflanzungen im Drupnas-Park oder die Organisation der Weihnachtsbeleuchtung im Stadtteil kostet Zeit.

Jetzt glaube ich Ihnen aber nicht, dass Sie so gar keine neuen Ideen haben, die Sie einbringen möchten.

Krumbeck: (lacht) Mir schwebt da in der Tat ein Projekt für die Adventszeit vor, das sich für 2015 wohl kaum mehr realisieren lässt. Ich würde gerne so eine Art Adventskalender ins Leben rufen, an dem es jeden Tag eine besondere Aktion gibt — ob es jetzt Vorlesen in der Buchhandlung, Basteln oder irgendetwas anderes ist. Da bin ich für Ideen offen. Jeder Lintorfer kann Vorschläge machen, was wir machen können, um unseren Stadtteil attraktiver zu gestalten. Wir werden dazu einmal im Monat einen Stammtisch anbieten.