200 Sänger führen deutsches Requiem in Wallfahrtskirche auf
Im Kerzenschein entstand eine ganz besondere Atmosphäre.
Velbert. „Schade, dass so was Schönes nicht mehr im Dom aufgeführt wird“, bedauerten die zahlreichen Zuhörer, die nach dem deutschen Requiem von Johannes Brahms ganz ergriffen die Wallfahrtskirche verließen.
In seiner Begrüßung hatte Bruder Frank Krampf angekündigt, dass es den Franziskaner nicht mehr möglich sei, diese Konzertreihe bei Kerzenschein weiterhin durchzuführen. „Die Veranstaltung fällt nicht aus, sie findet genau ein Jahr später am 17. November 2018 in der Kirche St. Cäcilia in Düsseldorf-Benrath statt. Für viele wird die Anreise dann sicherlich einfacher sein“, vermutete der Wallfahrtsleiter und spielte auf die Dauerstaus an, die sich nach einem schweren Unfall auf der A 3 rund um Düsseldorf bildeten.
Die meisten Mitwirkenden kamen aus Landeshauptstadt und Umgebung. Der bekannte Dirigent Franz Lamprecht leitet neben dem Chor der Landesregierung den Kammerchor Urdenbach und den Oratorienchor Hilden, die zusammen mit der Rumänischen Staatsphilharmonie „Dinu Lipatti“ Satu Mare am Altar Aufstellung genommen hatten.
Die mehr als 200 Musiker sorgten für ein Konzertereignis der Extraklasse in besonderer Atmosphäre. Die Kirche war in ein mystisches Dunkel getaucht, spärlich erhellt durch Kerzen auf den Balustraden und einigen Scheinwerfern, damit die Sänger die Noten lesen konnten.
Obwohl es sich um Freizeitsänger handelt, überzeugten die Chöre durch Präzision und Gefühl, ergänzt durch das routinierte rumänische Orchester. Die Solistin Sabine Schneider entzückte mit ihrem wunderbar weichen Sopran, während Thomas Laske den gewaltigen Raum mit seinem kräftigen Bariton ausfüllte.
„Das war ein ganz tolles Erlebnis, auch für uns Sänger“, schwärmte Dagmar Kern. Die Tönisheiderin kam nach der Auflösung des Symphonischen Chors Wuppertal zum Hildener Oratorienchor. Deren Mitglieder verstehen sich nicht nur aufs Singen, sondern packen tatkräftig zu: „Es gibt ein eingespieltes Team, die stellten die Podeste für die Sänger auf und kümmern sich um die Beleuchtung und verteilen die Kerzen. Nach dem Konzert wird wieder alles abgebaut.“