4000 feiern bei WüRG im Park
Die Allstars brachten den Platz vor der Bühne zum Brennen und bereiteten den Boden für ausgelassene Stimmung.
Mag Mama auch warnen: „Geh nicht in den Park; da sind die Würger!“: Zum achten WüRG im Park-Fest blühte die öffentliche Grünflache für etwa 4000 Tagesbesuchern zum verheißenen Land des Hardrocks auf.
Giftig Grün wie Geisterschleim kam das Freiluftereignis in diesem Jahr daher. Das fluoreszierende Farbdesign entstammt einer Idee von Vereins-Fotografin Steffi Nickel und hatte auf Neonpostern schon auf den Grünspuk eingestimmt. Vor Ort konnte sich jeder, der sich zum Rocken bekennen wollte, eines der grünglänzenden WüRG-Fest-T-Shirts überstreifen.
Gleiches taten auch die WüRG Allstars 2015. Alle zwei Jahre, wenn erneut eine Bühnensause ansteht, formiert sich aus den Mitgliedern ein neuer bunter Haufen und spielt eine Jamsession. Diesmal hatte Saxofonistin Vera Kuhlen fünfzehn Musiker um sich versammelt und in der Woche vor den Sommerferien in täglichen Proben zur Einheit geschliffen. Reserviert für diese wilde Bande ist stets ein prima Startplatz am späten Nachmittag. Da hatten die ersten Showacts bereits die Stimmung angeheizt.
In die auflodernde Glut auf der inzwischen gefüllten Wiese gossen die Allstars weiter Öl, etwa mit dem fetten Sound einer Country-Punk-Version von „Ring of Fire“ samt feinem Gröhlchor.
WüRG im Park 2015 fiel in einen Sommer, in dem Festivalveranstalter, wie jene von „Rock am Ring“ und „Grüne Hölle“, mit Kampfgeboten für Topacts ihre hässliche Kommerzfratze zeigten. Dabei hatte Sängerin Joni Mitchell die Ursubstanz des einst idealistischen Festivalgedankens „goldenen Sternenstaub“ genannt.
Genau dieser glänzende Staub war nicht nur durch die Einbindung eingefleischter Festivalhopper wie „Who’s Pinski“ aus Köln in das Line-up spürbar. Auch das wirbelnde Wirken vieler Freiwilliger, wie dem Schlupkothener Kulturteam an den Versorgungsständen, den Musikfreunden am Infostand der Städtepartner und der Velberter Tafel für Niederberg bei der Popcorn- und Reibekuchenproduktion trug zum Zauber des Gemeinschaftsgefühls bei.
Hutträger Chris Hankammer von „Toppaman“ huldigte dem Veranstalter: „Wir können so froh sein, dass das hier heute Abend stattfindet und dafür sind die WüRG und alle, die hier ehrenamtlich arbeiten, verantwortlich.“
Klar, ganz ohne Budget der Sponsoren wäre es schwierig, für die ganz besonderen Momente, wie den der von den Socken hauenden Aufführung der „Ballbreakers“ vor rund 2000 Zuschauern, zu sorgen. Die Krefelder kommen ihren Idolen zum Verwechseln nahe und „AC/DC“ haben eben, neben „Kiss“ und „Queen“, nicht weniger als die beeindruckendste Präsenz der Rockgeschichte zu bieten.