Adventstürchen begeistern Neviges
Zum ersten Mal öffneten sich in diesem Jahr die Türen des lebendigen Adventskalenders. Die Bilanz: positiv.
Neviges. Es ist eine ungewöhnliche Weihnachtsgeschichte, die Birgit Dywicki und drei weitere Damen des evangelischen Frauenhauskreises vorlesen, über nicht alltäglichen Christbaumschmuck, den Jugendliche in die Zweige hängen wollen. Rund 30 Zuhörer lauschen der Erzählung im Nostalgiecafé — eine der Stationen des „Lebendigen Adventskalenders“, den die Werbegemeinschaft gemeinsam mit den beiden Kirchengemeinden erstmals organisiert hat.
Jeden Abend um 17.30 Uhr trifft man sich in einem der Nevigeser Geschäfte. Während die Inhaber für Essen und Trinken sorgen, setzen Gruppen aus den Gemeinden wie Chöre, Grundschulen, CVJM, Pfadfinder oder Kolping den geistlichen Impuls. Das können Lieder sein, Geschichten, Gedichte, Musik, oder auch der Schneeflöckchentanz des katholischen Kindergartens.
Die Resonanz hat alle überrascht: „Es war überwältigend“, sagt zum Beispiel Bettina Wertmann, Teamsprecherin der Katholischen Frauengemeinschaft. Zwischen 30 und 100 Teilnehmer seien jeden Abend gekommen, meint Dietgard Reith von der Ev.-Ref. Gemeinde.
Dabei war den Besuchern nur der Ort jedes Treffens bekannt, nicht jedoch, welche Gruppe was aufführt: „Bei einem konventionellen Adventskalender weiß man ja auch nicht, was hinter dem Türchen ist. Das macht doch gerade die Überraschung aus“, findet Wertmann.
„So etwas wie diesen lebendigen Adventskalender kannten wir nicht. Wir wollten nur mal schauen, was das ist“, berichtet Maren Gödeke. Die Neu-Nevigeserin, die erst im April aus Gelsenkirchen zuzog, ist danach mit Tochter Celine jeden Abend wiedergekommen: „Eine sehr schöne Vorbereitung auf Weihnachten.“
Auch Helmut Wulfhorst freut sich, dass der Kalender so gut ankam: „Das werden wir im nächsten Jahr noch mal machen.“ Der zweite Vorsitzende der Werbegemeinschaft hatte alle Termine schnell verteilt. „Die Kirchen konnten viele Leute ansprechen“, zählt Wulfhorst die positiven Aspekte auf. Außerdem sei der Werbegemeinschaft der Brückenschlag zu den Gemeinden gelungen, nachdem die Beziehungen jahrelang brach lagen. Schließlich gewinne auch der Einzelhandel, wenn die Leute die Geschäfte besuchten „und hoffentlich wiederkommen“, so Wulfhorst.