Alldie-Kunsthaus: „Wir werden von unserem Erfolg förmlich überrannt“

Norbert Bauer, Initiator des Alldie-Kunsthauses, ist mit der Resonanz mehr als zufrieden. Allerdings brauche das Team dringend noch Unterstützung.

Langenberg. Seit einem halben Jahr ist das Alldie-Kunsthaus in Langenberg geöffnet. Ziel von Norbert Bauer, dem künstlerischen Leiter des Projekts, ist es, Kunst an den Menschen zu bringen, sie aus der Nische zu holen. Ist ihm das gelungen? Und was plant er mit dem Trägerverein in nächster Zeit an neuen Angeboten? Darüber sprach die WZ mit dem Langenberger Künstler.

Herr Bauer, wie stehen denn die Aktien?

Norbert Bauer: Sehr gut. Wir können nicht klagen. Sowohl was den Verkauf der Kunstaktie angeht, mit der wir den Umbau des Kunsthauses komplett finanziert haben, als auch mit den Besucherzahlen. Wir werden von unserem Erfolg förmlich überrannt. Damit hat so niemand gerechnet. Ehrlicherweise muss man aber auch sagen, dass wir an unsere Grenzen stoßen.

Inwiefern?

Bauer: Das ganze Programm hier so anbieten zu können, ist mit viel Arbeit verbunden. Und wir haben einfach nicht genügend Ehrenamtliche.

Wie viele Ehrenamtliche haben Sie denn?

Bauer: 15 engagierte Personen, die sich darum kümmern, dass die Kunst ein Haus hat. Sie bauen auf, organisieren, machen das Marketing und, und, und. Nur mit den Aktien kriegen wir das hier nicht gestemmt, alles anzubieten. Wir suchen nach Unterstützern. Sonst ist das Projekt gefährdet.

Was konkret bieten Sie an?

Bauer: Ursprünglich planten wir, nur Kunst zu zeigen. Dann haben wir schnell begriffen, dass der Raum mehr hergibt. So haben wir uns entschlossen, das Ganze auf sechs tragende Säulen zu stellen.

Nämlich welche?

Bauer: Die Kunstausstellungen wird es fünf- bis sechsmal im Jahr geben. Zudem haben wir in Kooperation mit der Bücherstadt Langenberg den Schwerpunkt Literatur aufgenommen. Musikveranstaltungen hat es auch schon gegeben wie einen wunderschönen Tangoabend oder Gipsy-Musik zum Beispiel. Die waren sehr erfolgreich. Zudem gibt es den Bereich Theater und das philosophische Kunsthaus. Um dieses breite Spektrum anbieten zu können, benötigen wir auch eine neue Bühne und die dazugehörige Technik. Die Kosten belaufen sich voraussichtlich auf 10 000 Euro, die wir über Spenden reinholen wollen.

Wie viele Menschen kommen denn ins Kunsthaus zu den Veranstaltungen?

Bauer: Bei der ersten Ausstellung kamen an zwei Tagen zur Eröffnung 500 Leute. Die zurzeit laufende Ausstellung von Petra Ellert und das von ihr bearbeitete Themenfeld entartete Musik stößt bei den Besuchern auf reges Interesse. Das ist schon unglaublich. Und ich hoffe, dass das in Zukunft auch so bleibt. Beim Tangoabend waren rund 190 Menschen da. Bei den anderen Veranstaltungen im Schnitt 80.

Neben Konzertabenden, Lesungen und Ausstellungen planen Sie in diesem Jahr, auch Kinovorführungen anzubieten?

Bauer: Aufgrund einer Spende eines Beamers und einer Leinwand sind wir in der Lage, themenbezogene Filmabende anzubieten. 80 Personen können kommen. Es könnten an den Wochenenden mehrere Filme gezeigt werden, zum Beispiel zu einem Oberthema. Die sollen dann auch anmoderiert werden. Wir wollen aber auch in der Woche Senioren- und Jugendkino anbieten, um uns neue Zielgruppen zu öffnen.

Und wie viel soll so ein Filmabend den Besucher kosten?

Bauer: Das wissen wir jetzt noch nicht, aber es wird in jedem Fall erschwinglich sein.