Velbert/Wülfrath Ayurveda stärkt das Immunsystem

Velbert/Wülfrath. · Wie kann das Immunsystem in Corona-Zeiten gestärkt werden? Martina Müller, ayurvedische Beraterin, gibt Ernährungstipps.

 Nach dem Aufstehen sollte man zwei Gläser lauwarmes, abgekochtes Wasser trinken, um den Stoffwechsel anzukurbeln.

Nach dem Aufstehen sollte man zwei Gläser lauwarmes, abgekochtes Wasser trinken, um den Stoffwechsel anzukurbeln.

Foto: dpa-tmn/Christin Klose

Menschen mit einem schwachen Immunsystem gelten in der aktuellen Corona-Zeit als stark gefährdet. Um das eigene Immun­system zu stärken, gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Martina Müller ist ayurvedische Ernährungsberaterin und verrät Tipps zur Stärkung der Immun­abwehr auf natürliche Weise. Die Lehre des Ayurveda ist Jahr­tausende alt.

Anfänglich wurde das Wissen der Naturheilkunde stets vom Lehrer zum Schüler mündlich übermittelt und so sind die ersten schriftlichen Dokumentationen noch vergleichsweise jung. „Ayurveda ist eine ganzheitliche Lehre, die Körper, Geist und Seele miteinander verbindet“, verrät Martina Müller. Die Fachfrau weiß, dass besonders der Darmtrakt für ein gesundes Immunsystem funktionieren muss. Das sogenannte Verdauungsfeuer (auch Agni genannt) kann auf verschiedenen Wegen „angekurbelt“ werden. „Die Darmvielfalt hat erschreckend abgenommen, weil wir uns falsch ernähren und zu viel Hygiene betreiben“, ist sich Martina Müller sicher.

Auch die aktuellen Hamsterkäufe sprechen die gleiche Sprache. „Weder Nudeln noch Konserven fördern das Verdauungsfeuer. Man kann diese Dinge im wahrsten Sinne „schwer verdauen.“ Dabei lässt sich das Immunsystem durch ganz einfache Tricks stärken.

Bei der Morgenhygiene empfiehlt die Ernährungsberaterin daher, nach dem Aufstehen zwei Gläser lauwarmes, abgekochtes Wasser zu trinken. „Das regt den Stoffwechsel an und fördert die Verdauung.“

Die Körperkanäle werden
durch die Methode bewässert

Das Wasser kann auf Wunsch mit Zitronensaft, Ingwer und Honig abgeschmeckt werden. „Der Honig darf aber erst dazugegeben werden, wenn das Wasser nur noch lauwarm ist.“ Durch diese einfache Methode werden die Körperkanäle bewässert. Im Anschluss empfiehlt Martina Müller ein sogenanntes Öl-Ziehen. Dabei kann nach Belieben Oliven-, Sonnenblumen- oder Sesamöl verwendet werden. „Das Öl wird im Mund behalten und durch die Zähne gezogen. Mit diesem Prozess werden die Schadstoffe aus der Mundschleimhaut gezogen.“ Die Entsorgung des Öls sollte im Anschluss in den Hausmüll erfolgen.

Da die Eintrittsorte der Viren sowohl der Mund, als auch Nase und Augen sind, empfiehlt Martina Müller eine Nasendusche mit Salzwasser und anschließende Pflege der Nasenschleimhäute mit Öl. „Zudem sollte man sich mehrmals täglich das Gesicht waschen.“ Angriffsfläche für die Erreger kann auch die Haut sein, die besonders bei älteren Menschen oft trocken und spröde ist. Eine Massage mit Öl (auch hier sollte Pflanzenöl, möglichst in Bio-Qualität verwendet werden), schützt das größte Organ, die Haut.

Natürlich hilft auch ein Spaziergang in der frischen Luft, den Stoffwechsel anzuregen. „Puls und Atmung sollten gleichmäßig gesteigert werden. Dafür eignet sich ein schnelles Gehen. Überanstrengung ist hingegen nicht zu empfehlen“, erklärt Martina Müller. Ebenso sind ausreichend Schlaf und Entspannung für ein gesundes Immunsystem förderlich. Hilfreich sind auch Kräuter und Gewürze, die ganz unterschiedliche Wirkungen erzielen. Ingwer wirkt beispielsweise wie ein natürliches Antibiotikum, entschleimt und befreit die Atemwege. Kurkuma hingegen reinigt das Blut, wirkt gegen Allergien und hat ebenfalls antibiotische Eigenschaften. Fenchel ist ein Wundermittel, um das Verdauungsfeuer „anzufeuern“. Auch Bockshornklee stärkt das Immunsystem, Basilikum baut Säure im Körper ab, Knoblauch entgiftet und hilft gegen Fieber. Brennnesseln und Löwenzahn entwässern und beinhalten Vitamin C. „Löwenzahn reinigt zudem Leber und Galle“, so Müller.