Bauprojekt Rathaus wird größer
Hinter dem historischen Haus ist ein Neubau mit Firmenwohnungen geplant. Im Herbst könnten Bagger rollen.
Der Schneewittchenschlaf des Alten Rathauses hat endgültig ein Ende. Die Grundlagen sind geschaffen, damit an der Wilhelmstraße 37 neue Wohnungen und eine Seniorenresidenz entstehen können. Der Velberter Entwickler André Grimmert teilte jetzt mit, dass der Bauantrag für das Millionenprojekt im Herzen von Neviges fertig ist. Der WZ verriet sein Büro exklusiv die genauen Details der Planung.
„Wir rechnen mit einer Bearbeitungszeit von vier bis sechs Monaten“, berichtet Grimmerts Mitarbeiter Tim Gebauer. Anvisiert sei demnach ein Baubeginn im Herbst oder Winter.
Was ist geplant? Im Alten Rathaus entstehen 16 seniorengerechte Wohnungen. Während das Gebäude im Inneren kaum wiederzuerkennen sein wird, bleibt die denkmalgeschützte Fassade erhalten.
Eine Seniorenresidenz entsteht im benachbarten Gebäude der Alten Post. Hier sollen rund zehn Menschen gemeinschaftlich zusammenleben. „Das dürfen Sie sich wie eine WG für Senioren vorstellen“, sagt Gebauer. Ein Investor, der noch im Hintergrund bleiben möchte, plant eine Kooperation mit einem Pflegedienst. So soll eine 24-Stunden-Betreuung gewährleistet werden.
Luxus für einen auserlesenen Kreis? Gebauer: „Nein, das spielt sich in einem bezahlbaren Rahmen ab.“ In vier anderen deutschen Städten soll der Investor dieses Altenwohnkonzept bereits umgesetzt haben, unter anderem in Berlin. Zusätzlich zur Residenz entstehen in der Alten Post acht weitere Wohnungen.
13 Wohnungen der ganz anderen Art haben die Planer für einen Neubau vorgesehen, der im Rücken der Immobilien an der Wilhelmstraße entstehen soll. In dem sogenannten „Boardinghaus“ soll Wohnraum für Firmen entstehen, die ihre Mitarbeiter dort kurzzeitig unterbringen können. Dass für den Bau vier Auto-Stellplätze an dieser Stelle entfallen werden, teilte Andreas Sauerwein dem Bezirksausschuss Neviges bereits mit.
Doch Anwohner müssen sich keine Sorgen machen, dass der Bau die Parksituation insgesamt verschärfen wird. Zum Gebäudekomplex gehört auch eine Tiefgarage mit rund 30 Stellplätzen.
Doch bis die Ersten einziehen können, wird es noch etwas dauern. André Grimmert kalkuliert mit einer Bauzeit von ein bis anderthalb Jahren. Unwahrscheinlich also, dass das Projekt vor 2017 Wirklichkeit geworden ist.