Bayern, Borussen, Schalker und kleine National-Torhüter
Gestern ging die Fußballschule im Rahmen der Ferienspiele an den Start.
Die Stimmung ist ziemlich ausgelassen, allerdings auch ein bisschen konzentriert. Rund 30 Kinder rennen durch die Sporthalle Waldschlößchen, dennoch ist es nicht gnadenlos laut, dazu müssen sich die Sechs- bis Zwölfjährigen zu sehr konzentrieren. Erneut bieten Stadtsportbund und Stadtjugendring zur Ferienzeit ihre Fußballschule an, wie gewohnt sind viele Plätze besetzt.
Verantwortlich ist Peter Kulpe, der mit drei Assistenten die Fäden in der Hand hält. Gerade läuft das Spiel „welche Fahne weht heute“, bei dem die Kiddies sich warmlaufen. „Das ist zur Eingewöhnung“, sagt Kulpe. Dann wird — ebenfalls zur Eingewöhnung — ein Turnier gespielt.
Die Trikots der jungen Teilnehmer sind bunt gemischt: Einige laufen im Schwarz-Gelb der Dortmunder Borussia, andere sind im Bayern-Dress unterwegs, auch das Auswärts-Leibchen von Schalke ist zu sehen. Die Nummer 1 von Nationalkeeper Manuel Neuer ist gleich mehrfach vertreten.
Das Konzept von Kulpe: „Vormittags machen wir Training, dabei wird viel mit dem Ball gespielt, Technik und Koordination geübt.“ Am Nachmittag gibt’s dann immer ein Turnier. Unterstützt wird Kulpe, neben seinem Sohn Maurice und Sarah Strohmenger von Niko Cardella. Der 16-Jährige hat vor zehn Jahren in dieser Fußballschule angefangen, mittlerweile ist er als Co-Trainer mit von der Partie. Er hat auch die Vorstellung, das weiter zu machen. „Klar, ich will Trainer werden“, sagt er.
Aber auch wenn die Stimmung im Camp wichtig ist, die Koordination ist noch wichtiger. Und dabei stellt das Trainerteam zum Teil gravierende Mängel fest. „Rückwärtslaufen ist ein Riesenproblem“, sagt Kulpe. Es gebe sogar Kinder, die nicht richtig geradeaus laufen könnten. Dabei kann es so schnell gehen. Oft sei es nur eine Sache von wenigen Tagen, dann seien solche Defizite behoben. „Wichtig ist, dass das Spaß macht. Mit Drill kommt man nicht weiter“, erklärt Kulpe.
„Kann ich mit den beiden anderen Bayern-Fans in einer Mannschaft spielen?“, fragt ein Knirps. „Gleich zwei Mitspieler, die du dir aussuchst. Ist das nicht ein bisschen viel?“, fragt Kulpe zurück und lacht. Er ist das ganze Jahr in Sachen Fußball unterwegs, in Wülfrath kennen ihn ziemlich viele Menschen.
Was hält er von dem Trend, in der Halle Futsal anstelle von Fußball zu spielen? „Nicht viel. Da geht das Hallenflair und das Tempo bei verloren“, sagt er.