Ab jetzt wird wieder durch die Erdgeschichte gereist
Der Zeittunnel ist wieder geöffnet. Die Führungen zum Saisonauftakt waren gut besucht.
Eine große Gruppe schloss sich der Führung durch die Erdgeschichte an. Mit dem Gang durch Karbon, Devon und Kambrium eröffnete der Zeittunnel die neue Saison. „Es sind richtig viele Leute da und das bei Regen und Sturm — das kann ich nur bewundern. Die ersten Besucher kamen aus Bochum und haben als Erste einen Blick in den Bochumer Bruch geworfen“, sagte Zeittunnel-Leiterin Andrea Gellert.
Sie freut sich auf ein weiteres Jahr mit dem außergewöhnlichen Museum. „Es ist immer schön, wenn es wieder losgeht, und wir spüren schon, dass wir über den Panoramaradweg mehr Aufmerksamkeit bekommen. Das zeigen auch die Zahlen, denn im vergangenen Jahr waren 10 000 Besucher hier und das ist für eine Einrichtung dieser Größe und saisonalem Betrieb schon gut.“
Die Sorgen um die Zukunft des Zeittunnels jedoch bleiben. „Die Menschen nehmen das Angebot an, doch wichtig wäre ein Signal, dass es weiter geht“, betonte Andrea Gellert. Sie ist sich sicher, dass im Verlauf der Saison eine Entscheidung fällt. „Der Arbeitskreis hat Ziele entwickelt, doch bei der Umsetzung ist die Politik gefordert.“
Das sieht Ulrich Herrmann ähnlich. Seit acht Jahren arbeitet er gemeinsam mit seiner Frau ehrenamtlich im Zeittunnel. „Die Vertreter der verschiedenen Parteien sollten sich in diesem Fall für Wülfrath einsetzen und notfalls das Geld anders verteilen.“ Er sieht das Museum auch als Aushängeschild für die Stadt. „Das ist beste Werbung für Wülfrath. Die Leute kommen her, schauen sich die Ausstellung an, trinken einen Kaffee, die Kinder spielen. Wenn das nicht mehr existiert, fahren die Leute an Wülfrath vorbei.“
Aus Wiesbaden ist Thomas Stock zur Eröffnung gekommen. „Wir besuchen Freunde in Wuppertal und schauen uns bei der Gelegenheit die Gegend an. Gestern waren wir auf der Zeche Zollverein, heute sind wir hier.“ Er ist gespannt auf die Reise in die graue Vorzeit.
Anschaulich erklärte Boris Isfort, wie die Region vor 400 Millionen Jahren ausgesehen hat. „Damals lag Deutschland auf Höhe des Äquators und hier herrschte Südseeklima. Eine Tiefseerinne erstreckte sich direkt vor Wülfrath und das riesige Korallenriff erstreckte sich bis zum Sauerland.“
Bogmila Pogrzeba ist beeindruckt. „Es ist toll, so viel über die Ursprünge der Erde und des heutigen Kalksteinabbaus zu erfahren. Nur mein Enkel ist glaube ich noch etwas zu jung.“ Er assistierte Boris Isfort jedoch mit wachsendem Interesse und bediente die Knöpfe an den verschiedenen Tafeln.
„Genau das ist das Besondere am Zeittunnel. Er verbindet Menschen und es wäre eine Schande, wenn es das nicht mehr gäbe“, sagte Herrmann.