Beeindruckende Bilder vom Jakobsweg
Georg Krumm zeigte in einer Dia-Schau, wie er die berühmte Strecke nach Spanien erlebte.
Wülfrath. Eine Dia-Schau der besonderen Art präsentierte der Fotograf und Reisereporter Georg Krumm in der Kathedrale in Schlupkothen. Zusammen mit einem Kollegen war er 2016 über den Jakobsweg gepilgert. Fast drei Monate lang haben sie sich Zeit genommen, um Eindrücke mitzunehmen, viel zu fotografieren und mit den anderen Pilgern ins Gespräch zu kommen. Herausgekommen ist eine faszinierende, knapp zweistündige Multimedia-Show mit Panoramabildern und Live-Kommentar.
Start der Reise war für Georg Krumm wie für die meisten Pilger der Ort Saint-Jean-Pied-de-Port am Fuße der französischen Pyrenäen. Dort lässt man sich registrieren und erhält ein Faltblatt, auf dem man sich die erreichten Etappenziele auf dem Weg nach Santiago de Compostela abstempeln lassen kann. „Auch wenn heute die Pilger nur noch selten den Weg mit kirchlichem Segen beginnen, geht doch kaum einer aus rein sportlichen Gesichtspunkten“, schreibt Georg Krumm auf seiner Website.
So wie Klaus und Susanne aus Deutschland, die Krumm gleich zu Beginn des Weges traf. Bei ihnen lief es nicht mehr rund in der Beziehung, und sie begaben sich zusammen auf die Wanderung, um zu sehen, ob sie noch eine gemeinsame Zukunft haben.
Georg Krumm unterhält mit angenehmer Erzählstimme, vielen Anekdoten und Hintergrundwissen. Der Jakobsweg habe ihn besonders fasziniert, weil dort viele Menschen aus den verschiedensten Gründen zusammenkämen, die doch alle das gleiche Ziel hätten. So wie Peter aus Hannover, der als Fahrradpilger auf dem Parallelpfad unterwegs war. Er wollte den Weg eigentlich mit seinem Schwiegervater machen, doch der verstarb zuvor. So wurde der Jakobsweg für Peter Teil seiner Trauerarbeit.
Auf dem „Camino Francés“, dem letzten Abschnitt, den man als eigentlichen Jakobsweg kennt, sind es noch rund 800 Kilometer bis Santiago. Der Weg führt durch dichte Wälder und offene Felder, an berühmten Weinbaugebieten vorbei und durch Flusstäler und trockene Hochplateaus. Die Orte entlang des Weges haben sich seit 1200 Jahren auf die Pilger eingerichtet. Es ist eine entbehrungsreiche Reise, aber mit Ruhe und Muße, die spirituell berührt, auch wenn man nicht religiös ist.