Betrunkene am Roten Platz machen Kindern Angst
Mit Polizei und Ordnungsamt war eine Gruppe Kinder und Jugendlicher unterwegs, um ihre Angsträume zu zeigen.
Eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen ging am Mittwochabend in Begleitung der Polizei, des Ordnungsamts, der Kinder- und Jugendförderung sowie der Gleichstellungsbeauftragten durch die Stadt. Diese Gruppe von Jugendlichen erörterte ihre Angsträume und tauschte sich untereinander aus.
Zu Beginn des Abends benannten die Jugendlichen verschiedene Stellen im Ort, an denen sie sich — besonders im Dunkeln — nicht wohlfühlen (siehe Box). Ziel des Projekts der Gleichstellungsbeauftragten Gudula Kohn und der Kinder- und Jugendförderung ist, dass sie sich mit diesen Ängsten auseinandersetzen und Wege suchen, sie zu bekämpfen.
Kohn schreibt sich alle Orte auf, die die Jugendlichen nennen, und schlägt dann eine Route vor, die all diese Orte verbindet. Die Gruppe zieht gemeinsam durch die Stadt, an jedem Platz macht sie Halt und die Kinder erklären, was sie als gruselig oder unbehaglich empfinden.
Die erste Station ist der Rote Platz in der Ellenbeek. Dort sind häufiger Jugendliche unterwegs. Besonders gruselig sei es, wenn diese betrunken sind. „Am Kiosk am Angermarkt sind auch immer viele Betrunkene“, sagen sie.
Auch das Ordnungsamt will die jungen Bürger Wülfraths unterstützen. „Wir wollen sie nicht in andere Bereiche drängen, die neue Angsträume werden können“, betont Marcus Kauke vom Ordnungsamt. Auf dem Roten Platz in der Ellenbeek werden erste Vorschläge gesammelt, wie man seine Angst überwinden kann. „Die anderen Jugendlichen ansprechen.“ „Sich nicht anmerken lassen, dass man Angst hat.“ „Einen Umweg laufen, um den Platz zu vermeiden.“ Kohn ist zufrieden mit den ersten Ansätzen. Es sei wichtig, dass sie ins Gespräch kommen, sagt sie.
Die Jugendlichen merken, dass es ihnen tatsächlich hilft. „Es ist eine gute Initiative“, sagt Vincent (17). „Und man sieht, dass man nicht der Einzige ist, der mal Angst hat“, fügt Victor (13) hinzu. Die Jungs sind sich einig: Die Gruppe gibt ihnen auch schon ein Sicherheitsgefühl.
Ähnliche Veranstaltungen für Frauen und Senioren hat Kohn in der Vergangenheit bereits organisiert. Weitere solcher Begehungen werden folgen.