Buslinie 601 bleibt ein Problemfall
Trotz einiger Verbesserungen im neuen Fahrplan kritisiert der BUND weiterhin die schlechte Anbindung des Aprather Bahnhofs.
Wülfrath. Durchwachsen — so fällt nach Einschätzung des BUND-Vorsitzenden Götz-Reinhardt Lederer das Ergebnis der am vergangenen Wochenende erfolgten Fahrplan-Umstellung aus. Auf dem Heumarkt hat die Organisation die neuen Fahrpläne für Wülfrath verteilt. „Einige Änderungen sind ganz positiv, andere wiederum eher problematisch“, sagt Lederer. Kritisch beurteilt er beispielsweise die Anbindung des S-Bahnhofes Aprath. „Da ist nichts besser geworden.“
Insgesamt, sagt der pensionierte Lehrer, seien die Anschlüsse Wülfraths, um zum Beispiel ins überregionale Schienennetz zu gelangen, etwas besser geworden. Zustimmung findet auch die Ergänzung der Linie SB 69, die werktags zwischen 6 und 8 Uhr nun im 30-Minuten-Rhythmus fährt. „Das ist im Interesse der Berufsspendler“, findet er. Danach verkehrt der Schnellbus aber wieder nur einmal in der Stunde.
Auch am Wochenende sei es in den Abendstunden mit dieser Linie nicht allzu gut. „Sonntags fährt der letzte Bus ab Wuppertal um 19.11 in Richtung Wülfrath. Das ist nichts.“ Das gelte im Übrigen auch für die Linie 601, deren letzte Fahrt am Abend um 25 Minuten vorverlegt wurde. „Da ist wohl einfach ein Bus gestrichen worden“, mutmaßt er.
Überhaupt hat Lederer die 601 als Problemfall ausgemacht. „Die Vertaktung mit der S 9 am Bahnhof Aprath funktioniert noch immer nicht“, sagt er. „Diesen S-Bahn-Anschluss nicht zu nutzen, ist Vergeudung von öffentlichen Geldern.“ Die Linie 746 müsse als Beispiel gelten. „Die fährt alle 20 Minuten. Das ist der richtige Takt.“
Ein gutes ÖNPV-Angebot sei ein wichtiger Standortfaktor, sagt Lederer. Daher müsse auch die Stadt Interesse an besseren Bus- und Schienenanbindungen haben und dafür auch mal über die Stadtgrenze hinausschauen. Zum Beispiel auf den Regionalexpress von Köln nach Wuppertal: Da dieser nicht in Vohwinkel halte, sei ein Umstieg auf die S 9 in Richtung Aprath nicht möglich. Wülfrath müsse sich dafür stark machen, dass der Express auch in Vohwinkel stoppt.
Dass ein Dornap-Düsseler Haltepunkt für die Regiobahn nicht mehr reine Zukunftsmusik ist, begrüßt Lederer ausdrücklich. „Das funktioniert aber nur dann gut, wenn die Verbindung von Wülfrath nach Dornap besser wird“, betont er. Dann müsse auch über Stadtteilbusse nachgedacht werden.