Das wollen die Bürger am Schloss
Open-Air-Kino, Freizeitpark oder Jugendtreff? Die Nevigeser wünschen sich mehr Leben rund um das Schloss Hardenberg.
Neviges. Bürgermeister Dirk Lukrafka hat für die Wiederbelebung des Schlosses gefordert: „Wir dürfen nicht am Bürger vorbei planen.“ Doch welche Nutzung würde die Nevigeser am Schloss reizen? Die Stadt will das noch bei einer Bürgerbeteiligung feststellen. Die WZ hat bereits gestern in der Nevigeser Innenstadt Passanten nach ihren persönlichen Wünschen für das Areal gefragt.
Die Ideen waren vielseitig. Eine große Gastronomie regt Peter Liensdorf an. „Man sollte dort jeden Tag draußen sitzen können, nicht nur bei Veranstaltungen“, sagt der 65-Jährige. Das jetzige Angebot ist ihm zu klein. „Vielleicht ginge ja ein Eiscafé“, sagt Liensdorf.
Adnan Kalac (32) möchte ein Museum im Schloss sehen, das sich jedoch nicht nur mit dem Gebäude und der Wehranlage befassen soll. „Man könnte das doch um die lokale Geschichte von Neviges erweitern“, schlägt er vor.
Mutter Eva Kraus (41) denkt an die Familienfreundlichkeit. „Der Spielplatz könnte noch größer sein. Bislang ist der ja nur für kleinere Kinder geeignet“, sagt sie. Im Sommer würde sie ein Open-Air-Kino im Schloss-Park reizen und eine große Außengastronomie. Wichtig ist ihr auch: „Die Kindertheater-Vorstellungen sollen in der Vorburg erhalten bleiben.“
Ein blühendes Schloss möchte Thomas Steins (55) sehen. „Das Gelände sollte groß bepflanzt werden“, sagt er. Ein attraktiver Außenbereich mit vielen Blumen würde auch Touristen anlocken, ist sich Steins sicher. „Vielleicht sollten auch zwei Schwäne am Teich angesiedelt werden. Die Wildgänse sind ja weg“, sagt er.
Der Nevigeser Gemüsehändler Mesut Ardic hätte nichts dagegen, wenn das Schlossgelände zum Touristenmagneten werden würde. „Es ist hier so tot in der Innenstadt. Wäre doch gut, wenn Familien angelockt werden“, sagt der 55-Jährige. Da dürften auch ruhig Attraktionen wie eine Sommerrodelbahn gebaut werden.
Das sieht auch Johann Köhler (88) so. „Ist auch egal, wenn es da ein wenig lauter wird“, sagt der Senior. „Übertrieben“ findet Stefanie Kurt (31) die Freizeitpark-Idee. „Ein Museum und ein größerer Spielplatz passen eher“, sagt sie.
In eine ganz andere Richtung denkt Nancy Ackermann. „Da sollte ein Jugendzentrum rein“, sagt die 32-Jährige. „Hier gibt es doch sonst nichts für junge Leute.“ Eine weitere Idee: „Ein Café im alten Stil. Das würde gut passen und den alten Leute gefallen.“
Noch in diesem Jahr setzen sich Politiker und Experten zusammen, um mögliche Nutzungskonzepte für das Areal zu erarbeiten.