David-Peters-Haus wird weiterhin nicht saniert

Das David-Peters-Haus wird weiterhin nicht saniert, da die finanziellen Mittel fehlen. Die Stadt möchte weiter sparen.

Neviges. Nasse Wände und Decken, Schimmel und Stockflecken, modriger Geruch: Vor gut einem Jahr musste das David-Peters-Haus leer gezogen werden. Durch jahrelange Vernachlässigung war die Bausubstanz marode geworden. VHS, Musik- und Kunstschule mussten sich eine neue Bleibe suchen. Sie sind heute immer noch in ihren Ausweichquartieren, das David-Peters-Haus bleibt weiter geschlossen. „Wir haben die Defekte an den Dachrinnen provisorisch behoben, damit nicht noch mehr Nässe ins Mauerwerk eindringt“, sagt Andreas Sauerwein, Fachbereichsleiter des städtischen Immobilienservices, zum aktuellen Stand der Dinge.

Von einer Sanierung des altehrwürdigen Gebäudes könne aber in nächster Zeit nicht die Rede sein. Das ganze Quartier steht auf dem Prüfstand, ohne Beschluss der Politik wird sich auch weiterhin nichts bewegen.

Nutzbar ist das Peters-Haus derzeit nicht. Der Immobilienservice sorgt lediglich dafür, dass die Bausubstanz nicht noch weiter beschädigt wird. Sauerwein: „Wir lassen das Haus nicht verfallen.“ Mehr aber auch nicht.

Saniert werden könne das Gebäude, es sei lediglich eine Frage des Geldes. Nach groben Schätzungen würde unter einer Million Euro gar nichts gehen. Exakte Kosten seien aber schwer ermittelbar. Sauerwein: „Es hängt auch stark davon ab, wie das Gebäude genutzt werden soll. Wenn man es komplett barrierefrei haben will, wird es richtig teuer.“ Vorher auch nur einen Euro in eine Sanierung zu stecken, sei jedoch Wahnsinn. Generell bestehe für alle Gebäude an der Wilhelmstraße ein hoher Investitionsstau.

Aus Sicht des Fachbereichsleiters gibt es in Neviges ein viel zu großes Flächenangebot. Das hat auch die Gemeindeprüfungsanstalt festgestellt. „Wir brauchen das David-Peters-Haus nicht“ — alle früheren Nutzer seien anderswo untergekommen. Wichtig sei, die städtischen Flächen zu konsolidieren und an den aktuellen Bedarf anzupassen. „Lieber weniger Flächen richtig nutzen als alle nicht ausgelastet zu haben“, sagt Sauerwein.

So steht einem tatsächlichen Bedarf von rund 27 000 Quadratmetern eine verfügbare Nutzfläche von 38 000 Quadratmetern gegenüber. Hier schlummert nicht nur ein gewaltiges Sparpotenzial für den städtischen Haushalt. Die Reduzierung des Überangebots wäre aus Sauerweins Sicht kein Kahlschlag, sondern vielmehr die Chance, Ressourcen freizusetzen und einen an die demografische Entwicklung angepassten Gebäudebestand mit hoher Qualität zu entwickeln. Zurzeit laufen Gespräche mit allen Nutzern der städtischen Gebäude. Sauerwein: „Die Hauptfrage ist: Wie kriege ich alle unter?“ Nach letzten Abstimmungen soll zu Jahresbeginn das Thema nun von der Politik beraten werden.