Debatte über Zukunft von Rheinkalk in Wülfrath

SPD warnt vor Veränderungen in der Firmenstruktur. Kämmerer hat keinen Hinweis auf Einbrüche bei Gewerbesteuer.

Kämmerer Rainer Ritsche

Foto: Bahrmann, Simone (simb)

Wülfrath. Haushaltssperre in Wuppertal. Haushaltssperre in Velbert. In Wülfrath muss Kämmerer Rainer Ritsche nicht zu dieser Maßnahme greifen. Die Gewerbesteuereinnahmen fließen wie geplant. Auch Befürchtungen, Rheinkalk könnte seine Zahlungen zurückfahren, bestätigen sich nicht. Ritsche: „Ich hatte gerade ein Gespräch mit der Geschäftsführung. Danach war ich beruhigt.“

Dagegen befürchtet SPD-Bürgermeister-Kandidat Axel C. Welp, dass „europaweite Restrukturierungsmaßnahmen in der Lhoist-Gruppe zu gravierenden Veränderungen führen werden, die Wülfrath mit voller Wucht treffen“.

In einem Brief an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft regt Welp einen runden Tisch unter Beteiligung des Landes an, um die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Wülfrath zu erörtern. Ein Thema: die Ausweisung neuer Gewerbeflächen. Wülfrath dürfe nicht von Ereignissen wie in den 1990er- Jahren überrollt werden, erinnert Welp an den damaligen Stellenabbau bei Kalk. Deshalb müssten frühzeitig Szenarien entwickelt werden, um Arbeitsplätze zu erhalten und neue zu schaffen.

Welp vertritt die Ansicht, dass die Schaffung einer Europa-Zentrale Lhoist Western Europe die Deutschland-Zentrale Rheinkalk in Wülfrath mittel- bis langfristig überflüssig mache. Aus dem Hause Rheinkalk gab es zu dieser Einschätzung bisher keinen Kommentar.