Deilbachmühle vor Abriss
Seit Monaten warten Eigentümer auf die Genehmigung für einen Hotelneubau. Jetzt soll sie endlich kommen.
Velbert-Neviges. Aufbruchstimmung hört sich anders an: „ So richtig spüre ich noch keinen Fortgang“, sagt Heinz—Dieter Klapheck, der bekanntlich mit seinem Sohn die Deilbachmühle wieder aufbauen will. In dieser Woche soll der Vorbescheid eingehen, der die Bauvoranfrage genehmigt und ein Bebauungsplanverfahren eingeleitet werden kann. Dennoch kommt keine Jubelstimmung bei den Investoren auf. „Fast auf den Tag genau ein Jahr läuft das Verfahren schon“, sagt Klapheck — und das hört sich nach Desillusion an.
Im Juli 2009 brennt das Hotel-Restaurant völlig aus. Brandstiftung ist die Ursache. Das Verfahren gegen den Eigentümer Christian Klapheck, der ein Jahr nach dem Brand in Untersuchungshaft geht, endet mit einem Freispruch. Auch die Revision wird abgewiesen. Im März 2012 ist das Urteil rechtskräftig.
Die Klaphecks wollen zuerst ein Wohnhaus errichten — das wird nicht genehmigt. Der Beginn einer Wartezeit. Klapheck fürchtet offenbar eine weitere Hängepartie, „dabei muss da endlich was passieren. Es sieht furchtbar aus“, sagt er. Die Brandruine verfällt weiter, das Grundstück und das Umfeld verwildern. Das Gebäude könnten die Klaphecks abreißen. Diese Genehmigung liegt bereits vor. „Aber den Abriss lassen wir erst dann vornehmen, wenn wir wissen, was dort in Zukunft realisiert werden kann“, hatte Klapheck der WZ schon Anfang diesen Jahres gesagt. Da hatte er die Hoffnung, dass Stadt Velbert und Kreis Mettmann bald ihr Okay zum geplanten Hotelprojekt geben würden. Immerhin 2,4 Millionen Euro wollten er und sein Sohn investieren. Das grüne Licht bleibt aus.
Der Kreis hatte eine Absage erteilt. In einem Gespräch wurde Klapheck klargemacht, dass die Pläne im Naturschutzgebiet — darin liegt die Deilbachmühle — nicht genehmigungsfähig seien. Die Größenordnung des Vorhabens sagte den Behörden nicht zu. „Wir mussten wieder Abstriche machen, wieder umplanen“, so Architekt Dirk Voit gegenüber der WZ. Die Vorgabe: Die alte First-Höhe darf nicht überschritten werden.
Klapheck hält aber trotzdem an der Hotelidee fest — aber in abgespeckter Form. Zwölf Betten soll das Hotel in Zukunft haben dürfen, auch zwei Wohnungen würden demnach genehmigt. „Ob es darüber hinaus weitere Perspektiven geben kann, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu sagen“, sagt Voit. 1,5 Millionen Euro will Familie Klapheck in den Standort Deilbachmühle immer noch investieren.
Weder Klapheck noch Voit machen Angaben über eine mögliche zeitliche Perspektive. „Natürlich wollen wir in diesem Jahr mit dem Projekt endlich beginnen“, sagt Voit mit Blick auf die einjährige Wartezeit. Realisiert werden soll ein Haus, das mit einem groben Klinker in die ursprüngliche Landschaft passt und sich optisch an der abgebrannten Mühle orientiert.