Demenz: Hilfe, wenn die Erinnerungen schwinden

Rund 320 Menschen in der Stadt sind dement. Arbeitskreis gibt neues Info-Faltblatt heraus.

Wülfrath. Man kauft ein, obwohl der Kühlschrank voll ist, oder man weiß nicht mehr, wo man wohnt. Ungefähr 7800 Menschen über 65 Jahre im Kreis Mettmann mit diesen oder ähnlichen Symptomen leiden an Alzheimer oder anderen Demenzerkrankungen.

Sie und die betreuenden Angehörigen brauchen Unterstütung. „Wir möchten mit den Menschen ins Gespräch kommen, ihnen Hilfsangebote und Finanzierungsmöglichkeiten vorstellen“, sagt Susann Seidel von der Wülfrather Pflege- und Wohnberatung.

Dem seit 2010 bestehenden Arbeitskreis Demenz für die Städte Wülfrath und Mettmann gehören Institutionen wie Pflegedienste und Kirchengemeinden, aber auch Ehrenamtliche an. „Ziel der Zusammenarbeit mit Mettmann ist es, bessere Angebote zu schaffen“, so die Sozialarbeiterin, die den Arbeitskreis leitet. In Wülfrath habe es vorher keine Betreuungs- oder Entlastungsangebote gegeben.

Die zurzeit in Wülfrath und Mettmann bestehenden Angebote hat Susann Seidel in einem Faltblatt zusammengefasst. „Das habe ich zunächst in einer Auflage von 50 gedruckt, um es an die Mitglieder des Arbeitskreises verteilen und immer wieder aktualisieren zu können“, sagt Seidel.

Jede Institution könne weitere Exemplare ausdrucken. In Wülfrath gibt es beispielsweise zwei Angebote: Zum einen das „Café Rosengarten“ und zum anderen den „Marktschlendertag“. „Einmal im Monat treffen sich die Demenzkranken samstags bei der Awo. Die Angehörigen können dann ihre freie Zeit genießen“, erläutert Susann Seidel.

In Mettmann kommen weitere Angebote hinzu: „Mein Ziel ist, es für die Menschen einfacher zu machen“, sagt Brigitte Palm von der Alzheimer Gesellschaft, die ebenfalls dem Arbeitskreis angehört und in Mettmann tätig ist. Sie arbeite immer in Gruppen mir vier Paaren (Angehörige und Betroffene), denen sie Hilfe zu Hause, aber auch betreuten Urlaub an der Ostsee anbieten könne: „In Mettmann arbeiten zehn Ehrenamtliche, die auch ins Haus kommen, wenn der Patient nicht mehr das Haus verlassen kann.“

Sofern die „niederschwelligen Angebote“ wie das Wülfrather „Café Rosengarten“ von den Pflegekassen anerkannt seien, würden die Kosten erstattet. Im neuen Faltblatt wurden diese Angebote mit dem NRW-Logo gekennzeichnet. Ab 5. Oktober wird vom Arbeitskreis über die VHS ein Qualifizierungskurs für Ehrenamtliche, pflegende Angehörige und Fachkräfte angeboten.